Eine umfangreiche Untersuchung der deutschen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) hat ergeben, dass es in der betrieblichen Altersversorgung Deutschlands keine strukturellen Kostenprobleme gibt. Diese Erkenntnisse wurden nach einer detaillierten Analyse der Jahresabrechnungen von rund 70 Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung, die etwa 90 Prozent des Marktes abdecken, gewonnen.
Effiziente Kostenverwaltung im Vergleich
Die Studie, veröffentlicht im hauseigenen Magazin der Bafin, offenbart, dass die durchschnittlichen Gesamtkosten der untersuchten Einrichtungen für das Jahr 2021 bei 0,79 Prozent der Kapitalanlagen zu Buchwerten und bei 0,72 Prozent zu Zeitwerten lagen. Laut den Autoren Anja Brem, Robert Runkel und Kai Schlagböhmer zeigt dies, dass die Kosten nicht systematisch zu hoch sind. Ein Vergleich mit den Niederlanden, dem größten Markt für betriebliche Altersversorgung in der EU, bestätigt die Angemessenheit des Kostenniveaus.
Kritik am Berichtswesen der Kosten
Trotz der Forderung der europäischen Versicherungsaufsicht EIOPA nach einem regelmäßigen und detaillierten Kostenbericht für betriebliche Altersvorsorgeeinrichtungen in Europa, sieht die Bafin von einer Implementierung ab. Die Begründung liegt in der aufwendigen Datenermittlung, und es bestehen Zweifel daran, dass ein solches Berichtswesen zu signifikanten Einsparungen führen könnte. Die größten Kostenblöcke bildeten die Anlagekosten, welche 0,47 Prozentpunkte umfassten, und die Verwaltungskosten, die weitere 0,19 Prozentpunkte ausmachten.