Große Leistungsunterschiede von Cyberversicherungen laut Finanztest

Private Cyberversicherungen bieten Schutz vor zahlreichen Gefahren im Internet, darunter Mobbing, Phishing-Attacken und Betrug bei Online-Käufen. Doch nicht jede Versicherungspolice hält, was sie verspricht. Laut der jüngsten Untersuchung der Zeitschrift „Finanztest“ (Ausgabe 05/2024) variieren die angebotenen Leistungen und die Kosten erheblich. Während einige Versicherer umfassenden Rechtsschutz bieten, beschränken sich andere lediglich auf psychologische Beratung oder eine anwaltliche Erstberatung. Besonders auffällig sind die Unterschiede im Umgang mit Cyber-Mobbing, wo oft rechtliche Unterstützung erforderlich ist, jedoch nur fünf der 20 getesteten Policen die Anwaltskosten übernehmen.

Phishing und Online-Betrug: Ein Flickenteppich der Versicherungsleistungen

Die Ergebnisse von Finanztest zeigen, dass 13 der getesteten Versicherungen Entschädigungen für Opfer von Phishing-Attacken anbieten, bei denen Betrüger sensible Daten wie Kontonummern oder Kreditkarteninformationen stehlen. Die maximale Entschädigungssumme bei Vermögensschäden variiert jedoch stark, von 3.000 bis zu 20.000 Euro pro Vorfall. Die VGH bietet im Rahmen ihrer Versicherung „Cyberschutz“ die höchsten Leistungen an. Doch der Schutz greift nur, wenn das Fehlverhalten bei den Betroffenen selbst lag. Ist der Betrug so ausgeklügelt, dass der Kunde nichts bemerken konnte, bleibt oft die Bank für den Schaden verantwortlich. Auch im Bereich des Online-Shoppings schwanken die Leistungen erheblich, mit Deckungssummen zwischen 3.000 und 10.000 Euro pro Einkauf.

Ist privater Cyberschutz sein Geld wert?

Finanztest rät zur Vorsicht bei der Auswahl von Cyberversicherungen. Nicht immer sind die angebotenen Leistungen ihren Preis wert, vor allem wenn andere Policen wie Hausrat- oder Haftpflichtversicherungen ähnliche Risiken abdecken können. Für diejenigen, die sich dennoch für eine private Cyberversicherung entscheiden, empfiehlt Finanztest die Tarife „Webaktiv Komfort“ der Arag mit Rechtsschutz und „Cyberguard“ der Inter ohne Rechtsschutz. Interessenten sollten genau prüfen, welche Risiken sie abdecken möchten und ob die jeweilige Versicherung einen echten Mehrwert bietet.

Quelle

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe