Pflegevorsorge in Deutschland: Handlungsbedarf für Vermittler und Versicherer

In Deutschland steht die private Pflegevorsorge trotz wachsender Notwendigkeit still. Der PKV-Verband prognostiziert einen Anstieg der Pflegebedürftigen von über fünf Millionen auf sechs Millionen bis 2040. Die DAK-Gesundheit warnt vor notwendigen Beitragserhöhungen. Während der Eigenanteil für Heimkosten steigt, nutzen nur 5% der Bevölkerung private Pflegezusatzversicherungen. Experten wie Alexander Kraus von Assekurata sehen das Problem in der mangelnden Akzeptanz und den Illusionen, die durch die gesetzliche Pflegepflichtversicherung geschaffen werden.

Wachstumschancen trotz Hindernisse

Trotz des Bedarfs stagniert die Nachfrage nach privater Pflegevorsorge. Die regelmäßigen Ausweitungen der gesetzlichen Leistungen suggerieren fälschlicherweise eine Vollabsicherung. Matthias Beenken, Professor für Versicherungswirtschaft, kritisiert die geringen Anreize für private Vorsorge. Versicherer und Vertriebe ringen um Lösungen, während nur wenige Versicherungsgesellschaften wie Allianz und Arag offensiv für das Thema werben.

Flexibilität und Qualität als Schlüssel

Die Produktlandschaft bietet trotz allem vielfältige Möglichkeiten. Innovative Ansätze wie Kombiprodukte oder betriebliche Pflegezusatzversicherungen könnten neue Impulse setzen. Die Qualität und Flexibilität der Angebote sind entscheidend, um langfristig stabile Beiträge zu gewährleisten. Die Beteiligung der Arbeitgeber an der Finanzierung könnte ein weiterer Schritt zur Stärkung der privaten Pflegevorsorge sein.

Die Diskrepanz zwischen der aktuellen Lage und dem potenziellen Bedarf an privater Pflegevorsorge verlangt nach klugen Reformen und einem Umdenken bei Verbrauchern, Vermittlern und Politik. Die Zeit drängt, denn die finanzielle Belastung der Sozialen Pflegepflichtversicherung wird weiter steigen. Eine nachhaltige Lösung ist gefragt, um die Pflegeversicherung auf ein solides Fundament zu stellen.

Quelle

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe