Versicherungsbranche reagiert mit erweiterter Risikoanalyse auf Klimawandel

In einem bemerkenswerten Schritt zur Anpassung an die zunehmenden Herausforderungen durch den Klimawandel kündigte der Versichererverband an, das Zonierungssystem ZÜRS Geo zu erweitern, um die Gefahr von Sturzfluten genauer zu erfassen. Diese Entscheidung spiegelt die dringende Notwendigkeit wider, sich auf eine Welt mit häufigeren und intensiveren Extremwetterereignissen einzustellen.

Neue Dimensionen der Risikobewertung

Die Versicherer reagieren mit dieser Anpassung direkt auf die Lehren aus der verheerenden Juli-Flut 2021. Die katastrophalen Ereignisse haben deutlich gemacht, dass die bisherigen Modelle zur Hochwassersimulation den speziellen Bedrohungen durch Sturzfluten in engen Gebirgstälern nicht gerecht werden. Anja Käfer-Rohrbach, die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin beim GDV, unterstreicht die Notwendigkeit dieser Neuerung: In Gebieten, wo massives Wasser von den Berghängen stürzt, reichen die bisherigen Modelle nicht aus, um das tatsächliche Risiko korrekt abzubilden.

Prävention und faire Versicherungsprämien

Mit der gezielten Erweiterung des ZÜRS-Modells auf besonders gefährdete Regionen, insbesondere in Mittel- und Hochgebirgen, setzt der Versicherungssektor einen wichtigen Schritt zur Risikominimierung und zum Schutz der Bevölkerung. Die Integration der Sturzflutdaten bis 2025 wird nicht nur die Risikoanalyse verbessern, sondern könnte auch zu angepassten Versicherungsprämien für betroffene Gebiete führen. Käfer-Rohrbach appelliert zudem an die Bedeutung von Präventionsmaßnahmen und fordert einen Baustopp in hochwassergefährdeten Zonen, um die Risiken durch Extremwetterereignisse proaktiv zu minimieren.

Quelle

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe