Indexpolicen in 2024: Zwischen Hoffnung und Realismus

Das Jahr 2024 verspricht, nach Einschätzungen führender Experten, ein Wendepunkt für die Renditeentwicklung von Indexpolicen zu sein. Falk Leibenzeder, ein renommierter Versicherungsmakler und Finanzanlagenvermittler, steht dieser Produktkategorie zwar skeptisch gegenüber, doch eine aktuelle Marktstudie der Rating-Agentur Assekurata lässt die Branche aufhorchen. Mit einer erhöhten Überschussbeteiligung bei fast allen Lebensversicherern könnte das kommende Jahr den Anlegern unerwartet zugutekommen. Lars Heermann, Spezialist für Analyse und Bewertung bei Assekurata, hebt hervor: Durch die zusätzlichen Mittel für Caps und Quoten verbessern sich potenziell die Renditechancen der Kunden. Diese Entwicklung basiert nicht zuletzt auf dem komplexen Zusammenspiel von Überschussbeteiligungen und Indexpartizipation, wie das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) erläutert. Es ist ein Balanceakt, der durch den gezielten Einsatz von Finanzmarktinstrumenten, wie Optionen, navigiert wird, um eine attraktive Renditeobergrenze zu sichern und gleichzeitig Verluste abzufangen.

Ein Blick auf die Zahlen und die Realität

Die durchschnittliche Renditegutschrift der von Assekurata untersuchten Lebensversicherer lag im Jahr 2023 bei 1,95 Prozent. Diese Zahl könnte in diesem Jahr noch steigen, doch Heermann warnt vor überzogenen Erwartungen. Die Performance von Indexpolicen sei nicht eins zu eins mit der ihres Basisindex vergleichbar. Diese Einschätzung findet zusätzliche Bedeutung, wenn man bedenkt, dass die IVFP-Studie, welche alle Anbieter von Indexpolicen einschließt, eine durchschnittliche Rendite von lediglich 1,2 Prozent für das Jahr 2023 aufzeigt. Ein Anstieg auf 1,95 Prozent würde somit bereits einen spürbaren Erfolg darstellen. Doch der Weg dahin ist gepflastert mit Unwägbarkeiten – ein einziger schlechter Monat kann die Rendite eines ganzen Jahres zunichtemachen, wie Michael Hauer, der Leiter des IVFP, treffend bemerkt.

Die Balance zwischen Chance und Risiko

Die Indexpolicenlandschaft von 2024 steht somit im Zeichen einer vorsichtigen Optimierung der Rahmenbedingungen, die durch eine verbesserte Überschusssituation möglich scheint. Dennoch bleibt die Kritik von Fachleuten wie Falk Leibenzeder ein wichtiger Denkanstoß, der Anleger dazu anregt, die Möglichkeiten und Grenzen dieser Anlageform kritisch zu bewerten. Das Jahr 2024 könnte zwar für Indexpolicen ein Jahr der Chancen werden, aber es bedarf eines klaren Blicks auf die Realitäten des Marktes, um diese Potenziale voll ausschöpfen zu können.

Quelle

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe