Staatliche Absicherung gegen Cybergefahren

Im digitalen Zeitalter, wo Cyberattacken an der Tagesordnung stehen, ruft die Munich Re, der Titan unter den Rückversicherern, nach einem staatlichen Sicherheitsnetz für die extremsten der Schäden. In einer Welt, die zunehmend vernetzt ist, erweisen sich zentrale Wirtschaftsbereiche Deutschlands als alarmierend ungeschützt, ein Szenario, das nachdenklich stimmt.

Der digitale Schutzschild oder die Forderung nach einem Backstop

Mit der Digitalisierung schreitend voran, steht die Munich Re an vorderster Front, einen staatlichen Notfallplan für systemische Cyber-Risiken zu fordern. Eine Initiative, die an die staatliche Unterstützung nach der Flutkatastrophe 2021 erinnert, und die Notwendigkeit unterstreicht, auch im Cyberraum nicht allein gelassen zu werden. Die Notwendigkeit eines angepassten Cyber-Risikomanagements wird betont, während die unzureichende Deckung solcher Risiken trotz eines wachsenden Cyber-Versicherungsmarktes beklagt wird.

Grenzen der Privatwirtschaft und der Ruf nach staatlicher Intervention

Die Munich Re beleuchtet die Grenzen der Versicherbarkeit durch die Privatindustrie bei systemischen Cyber-Risiken und betont, dass größte Bedrohungen wie der Ausfall kritischer Infrastruktur oder Cyber-Kriege über das Leistungsvermögen der Privatwirtschaft hinausgehen. Die Lösung? Ein staatlicher Backstop für nichtversicherbare Risiken, wobei die Form noch zur politischen Diskussion steht. Von Pool-Lösungen bis hin zu Private-Public-Partnerships – die Möglichkeiten sind vielfältig.

Die Kosten der Cyberkriminalität

Bitkom’s Studie legt dar, dass Cyberattacken einen erheblichen Teil der jährlichen Wirtschaftsschäden ausmachen, mit einem Gesamtschaden von 148,3 Milliarden Euro allein im Jahr 2023. Eine Zahl, die die Dringlichkeit unterstreicht, gegen solche Bedrohungen vorzugehen.

Zwischen Gewinnrückgang und der Notwendigkeit präventiver Maßnahmen

Trotz eines Gewinnrückgangs im Geschäftsjahr 2023 sieht die Munich Re die Bedeutung von ausreichenden Versicherungskapazitäten und präventiven Maßnahmen, um die Gesellschaft finanziell zu entlasten. Die Erstversicherungstochter Ergo zeigt hingegen ein positives Bild mit einem signifikanten Anstieg des Ergebnisses und des Versicherungsumsatzes. Mit einem Zielkonzept für 2024, das auf einem Konzernergebnis von fünf Milliarden Euro basiert, bleibt die Munich Re optimistisch, während sie gleichzeitig auf die Notwendigkeit staatlicher Unterstützung hinweist, um den Schutz gegen die immer größer werdenden Cyber-Risiken zu verstärken.

Quelle

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe