„Dass die Rücklagenbildung für eine Lebensstandardsicherung im Alter für viele Menschen nicht ausreichend ist, wird in der Politik sehr wohl gesehen. Es besteht kein Erkenntnis- sondern ein Handlungsdefizit.“
Walter Riester hebt in seinem Interview mit procontra die Lücke zwischen dem Bewusstsein politischer Akteure über die Unzulänglichkeiten der Altersvorsorge und dem Mangel an entscheidenden Maßnahmen hervor. Er kritisiert die Reformvorschläge zur Riester-Rente und betont die Notwendigkeit einer staatlich geförderten privaten Altersvorsorge. Trotz der Einstellung des Neugeschäfts und einem Imageverlust sieht Riester die Riester-Rente weiterhin als unverzichtbare Ergänzung zur Sozialversicherungsrente. Er lehnt eine Senkung der Beitragsgarantie ab und plädiert für Anpassungen, die die Attraktivität der Riester-Rente steigern. Sein Wunsch für die Zukunft ist eine obligatorische Riester-Rente für alle, ein Vorschlag, der sich am schwedischen Modell orientiert, obwohl er wenig Hoffnung auf politische Änderungen hat.
