Berufsunfähigkeit in Deutschland: Psychische Leiden als Hauptursache

In der Landschaft der Berufsunfähigkeitsversicherung in Deutschland zeichnet sich ein eindeutiges Bild ab: Psychische Krankheiten und Verhaltensstörungen sind die Hauptgründe für Berufsunfähigkeit. Dies unterstreichen die aktuellen Statistiken des renommierten Ratinghauses Franke & Bornberg. Doch der Trend geht noch tiefer: Eine Untersuchung von Morgen & Morgen im Mai 2023 ergab, dass 34,50 Prozent aller Fälle von Berufsunfähigkeit auf Nervenleiden zurückzuführen sind. Ein markanter Anstieg im Vergleich zu den 33,51 Prozent des Vorjahres und ein deutlicher Sprung von den 20 Prozent vor einem Jahrzehnt.

Diversität der Ursachen

Nicht zu unterschätzen sind allerdings auch andere Krankheitsbilder. Die aktuelle Studie von Franke & Bornberg, die sich auf Daten von zehn großen Versicherern stützt, zeigt: Fast jede fünfte Berufsunfähigkeit (19,48 Prozent) ist durch Krebs bedingt. Eine signifikante geschlechtsspezifische Differenz tritt hierbei zutage: Bei Frauen ist der Anteil der durch Krebs bedingten Berufsunfähigkeiten mit 25,12 Prozent deutlich höher als bei Männern (15,71 Prozent). Zudem führen bei Männern körperliche Beschwerden, wie Erkrankungen des Kreislaufsystems oder des Muskel-Skelett-Systems, häufiger zur Berufsunfähigkeit als bei Frauen.

Trendanalyse und Ausblick

Diese Zahlen sprechen eine klare Sprache: Psychische Erkrankungen sind mittlerweile der vorrangige Auslöser für Berufsunfähigkeit, gefolgt von körperlichen Leiden und Krebserkrankungen. Die Branche sieht sich daher zunehmend mit der Herausforderung konfrontiert, diesen Entwicklungen gerecht zu werden. Dabei bleibt die Frage offen, wie sich die Versicherungswelt auf die sich wandelnden Bedürfnisse und Risiken einstellen wird. Eine Sache ist jedoch gewiss: Die Bedeutung psychischer Gesundheit im Berufsleben und ihre Auswirkungen auf die Versicherungsbranche werden weiterhin im Fokus der Diskussionen stehen.

Quelle

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe