Marderbisse Verursachen Rekordkosten von Über 100 Millionen Euro

Im Jahr 2023 haben Marderbisse in Deutschland erstmalig Schäden von über 100 Millionen Euro verursacht. Dies stellt eine signifikante finanzielle Belastung für die Kaskoversicherung dar. Die Gesamtsumme der Schäden belief sich auf 104 Millionen Euro, verursacht durch Marderbisse an kaskoversicherten Pkw. Auffällig ist, dass die Zahl der Marderbisse nur leicht angestiegen ist, jedoch die Kosten für die einzelnen Schadensfälle deutlich gestiegen sind. Im Jahr 2022 zahlten Versicherungen für jeden Marderbiss durchschnittlich fast 500 Euro, was einem Anstieg von etwa zehn Prozent gegenüber 2021 entspricht​​.

Steigende Reparaturkosten und Gründe

Die steigenden Kosten sind teilweise auf die zunehmende Popularität von Elektroautos zurückzuführen. Marder fühlen sich unter Motorhauben wohl und knabbern Dämmmatten, Schläuche und Kabel an. Bei Elektroautos können diese Schäden besonders gravierend sein. Hochvoltkabel, die angefressen werden, erfordern oft den Austausch des gesamten Kabelsatzes. In einer Werkstatt wurden beispielsweise wöchentlich ein bis zwei Autos mit Marderschäden abgegeben, wobei häufig der isolierte Hauptkabelstrang betroffen war. Eine Reparatur dieser Hochvolttechnik ist nicht möglich, und der Austausch kann sehr teuer sein. Die Gesamtkosten für Marderschäden bei Elektroautos können etwa zehnmal so hoch sein wie bei Verbrennungsmotoren​​​​.

Versicherungsschutz und Präventive Maßnahmen

Kaskoversicherungen bieten Schutz gegen unmittelbare Schäden durch Marderbisse, wobei Teilkasko-Policen oft eine Selbstbeteiligung von 150 Euro vorsehen. Einfache Reparaturen sind in der Regel nicht kostspielig. Einige Tarife decken auch teure Folgeschäden ab. Für die Zukunft wird jedoch erwartet, dass mit der zunehmenden Verbreitung von Elektroautos die Schadenssummen für Autoversicherer steigen werden, was letztlich zu höheren Versicherungsprämien führen könnte​​.

Zur Vorbeugung gegen weitere Marderschäden wird eine fachgerechte Reinigung des Motorraums empfohlen. Zusätzliche Maßnahmen wie die Abschottung des Motorraums durch Drahtgitter, Ultraschall-Abwehrsysteme oder die Ummantelung der Leitungen können ebenfalls effektiv sein​​.

Was es sonst noch zu beachten gilt

Autos, die häufig an unterschiedlichen Orten parken, sind besonders gefährdet, da Marder dazu neigen, in den warmen Motorräumen ihre Reviere mit Sekreten zu markieren. Dies kann dazu führen, dass markierte Leitungen von anderen Mardern komplett zerbissen werden. Dieser Umstand verdeutlicht die Komplexität des Problems und die Notwendigkeit, umfassende präventive Maßnahmen zu ergreifen, um diese kostspieligen Schäden zu vermeiden​​.

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