Fitch bestätigt ‚A+‘-Finanzstärkerating der Nürnberger; Ausblick stabil

PRESSEMITTEILUNG – Fitch Ratings, London/Frankfurt, 06.06.2014: Fitch Ratings hat die ‚A+‘-Finanzstärkeratings (Insurer Financial Strength, IFS-Rating) der Nürnberger Lebensversicherung AG (NLV), der Nürnberger Allgemeine Versicherung AG und der Nürnberger Krankenversicherung AG bestätigt. Auch das ‚A-‘-Emittentenausfallrating (Issuer Default Rating, IDR) der Nürnberger Beteiligungs-Aktiengesellschaft (NB) ist bestätigt worden. Der Ausblick aller Ratings ist stabil. Das ‚BBB-‘-Rating der Nachranganleihe der NB im Volumen von 100 Mio. Euro ist ebenfalls bestätigt worden.

SCHLÜSSELFAKTOREN DES RATINGS

Die Ratings der NLV, NAV und NKV basieren auf der Gruppenratingmethodik der Agentur. Fich sieht alle drei Gesellschaften als Kerngeschäft der Nürnberger-Versicherungsgruppe (Nürnberger) an.

Die Bestätigung der Ratings spiegelt die von der Nürnberger erzielten guten Ergebnisse, die verbesserte Fixed Charge Coverage (FCC, „Bedeckungsgrad der Finanzierungsaufwendungen“) sowie den rückläufigen Verschuldungsgrad zum Jahresende 2013 wider. Aufgrund der vermehrten Naturkatastrophen und Unwetter im vergangenen Jahr stieg die Brutto-Schaden/Kostenquote auf 101,2% an (2012: 95,1%). Allerdings berichtete die Nürnberger bereits einen Rückgang der Quote auf 86,0% für das erste Quartal 2014.

Die Bestätigung spiegelt desweiteren die starke Kapitalausstattung der Nürnberger, ihre führende Marktstellung in der fondsgebundenen und Berufsunfähigkeitlebensversicherung in Deutschland sowie die im Marktvergleich stärkere Widerstandsfähigkeit gegen ein lang anhaltendes Niedrigzinsumfeld wider. Diesen positiven Faktoren stehen das hauptsächlich auf Deutschland und Österreich beschränkte Geschäftsmodell, die deutlich über dem Markt liegende Aktienquote sowie das derzeit schwierige Marktumfeld für die Lebensversicherung gegenüber.

Obwohl die NLV mehr als 80% der Bilanzsumme und der geforderten Eigenmittel in der Gruppensolvabilität ausmacht, wird die freie Rückstellung für die Beitragsrückgewähr (freie RfB – inklusive Schlussgewinn,) bei der Berechnung der Gruppensolvabilität nur teilweise berücksichtigt. Unter vollständiger Berücksichtigung der freien RfB würde die Gruppensolvabilität über 160% liegen, welche Fitch als stark betrachtet. Zum Jahresende 2013 lag die Gruppensolvabilität der Nürnberger bei 126% (2012: 121%).

Die Operating Leverage lag zum Jahresende bei 10,3x (2012: 10,2x) und verblieb damit auf einem über dem aktuellen Rating liegenden Niveau, obwohl die Einzelsolvabilität der NLV auf 151% zum Jahresende 2013 zurückging (2012: 167%). Die freie RfB der NLV lag zum Jahresende 2013 bei 8,6% der zu verzinsenden Rückstellungen, und damit weit über Fitchs Schätzung für den Markt von 5,7%. Fitch schätzt, dass die Kapitalausstattung der Gruppe zum Jahresende 2013 annähernd auf Vorjahresniveau lag.

Sowohl das Neugeschäft der NLV (gemessen in APE, laufender Beitrag + 1/10 Einmalbeitrag) als auch die gebuchten Bruttobeiträge gingen 2013 um 2,0% zurück, während der Markt einen Rückgang des Neugeschäftes um 6,0% sowie einen Anstieg der gebuchten Bruttobeiträge (GBB) um 3,8% verzeichnete. Die NLV reduzierte ihr Einmalbeitragsgeschäft, während es im Markt anstieg. Die laufende Prämieneinnahme der NLV stieg 2013 um 2,8%. Fitch geht davon aus, dass der Markt hier eine stabile Einnahme erzielt hat.

Die Nürnberger erzielte 2013 ein Vorsteuerergebnis von 111,2 Mio. Euro (2012: 123,3 Mio. Euro). Fitch geht davon aus, dass der Rückgang vor allem auf die letztjährig erhöhten Unwetterschäden zurückzuführen ist. Außerdem führt das anhaltende Niedrigzinsumfeld zu weiter rückläufigen laufenden Erträgen aus den festverzinslichen Anlagen der Versicherer.

Fitch sieht die Aktienexposition der Nürnberger im Marktvergleich als hoch an. So lag die Aktienquote der Nürnberger zum Jahresende 2013 bei 8,4%, und damit deutlich über dem Marktschnitt von 3%.

Die FCC der Nürnberger stieg 2013 auf 11,3x (2012: 9,2x), welche Fitch als angemessen für das vergebene Rating ansieht. Außerdem ist der von Fitch berechnete Verschuldungsgrad auf 12% zum Jahresende 2013 von 14% zum Jahresende 2012 zurückgegangen. Fitch erwartet, dass die Nürnberger auch 2014 eine ihren Ratings entsprechende FCC erreicht.

Die Nürnberger wies nach IFRS zum Jahresende 2013 eine Bilanzsumme von 26,9 Mrd. Euro (2012: 25,2 Mrd. Euro) aus. Das Segment Leben vereinnahmte unverändert 2,7 Mrd. Euro Prämien das Segment Schaden/Unfall unverändert 0,7 Mrd. Euro und das Segment Kranken unverändert 0,2 Mrd. Euro.

RATING SENSITIVITÄTEN

Eine Heraufstufung der Ratings der Gruppe kurz- bis mittelfristig ist unwahrscheinlich, es sei denn, dass die Gruppe eine wesentlich verbesserte Unternehmensgröße und Marktposition unter Beibehaltung der starken Kapitalausstattung erzielt.

Schlüsselfaktoren für eine Herabstufung der Ratings umfassen eine wiederholt schlechte Ertragslage, wie zum Beispiel durch eine Eigenkapitalrendite von unter 6% angezeigt, sowie ein nachhaltig erheblicher Rückgang an Eigenmitteln, wie zum Beispiel durch eine Solvabilitätsquote der NLV von weniger als 150% angezeigt.

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