Öffentliche mit mehr Prämie und Ertrag

PRESSEMITTEILUNG – Düsseldorf, 4. Juli 2013. +++ • Hochwasserschäden der öffentlichen Versicherer knapp unter 200 Millionen Euro +++ • Prämienvolumen steigt 2012 um 2,1 Prozent auf 18,5 Milliarden Euro +++ • Vorsteuerergebnis der Öffentlichen um 12 Prozent auf 764 Millionen Euro verbessert +++

Die mehrheitlich zur Sparkassen-Finanzgruppe gehörenden öffentlichen Versicherer rechnen für die Gruppe mit einem versicherten Hochwasserschaden von knapp 200 Millionen Euro. „In Zukunft müssen wir mit einer höheren Frequenz und einer größeren Intensität solcher Ereignisse rechnen – und mit mehr Schäden“, so der Verbandsvorsitzende Ulrich-Bernd Wolff von der Sahl. Seit dem Hochwasser 2002 hat sich die Anzahl der gegen Elementarschäden versicherten Gebäude zwar nahezu verdoppelt, dennoch ist die bundesweite Marktdurchdringung mit 32 Prozent zu niedrig. „Dabei sind rund 99 Prozent der Gebäude in Deutschland problemlos gegen Elementarschäden versicherbar“, so Wolff von der Sahl. Er forderte zudem Bund, Länder und Kommunen auf, dem Hochwasserschutz eine höhere Priorität einzuräumen.

Geschäftsentwicklung 2012


Die Bruttobeitragseinnahmen der Gruppe steigen ohne Zukäufe seit Jahren kontinuierlich an. Das gesamte Prämienvolumen wuchs 2012 um 2,1 Prozent auf 18,48 Milliarden Euro. Mit 10,2 Prozent Marktanteil sind die Öffentlichen Nummer zwei im deutschen Markt. Wolff von der Sahl: „Unser kundenbezogener Marktanteil liegt sogar bei 31 Prozent. Mit diesem hohen Anteil an Versicherten, die mindestens einen Vertrag bei einem unserer Unternehmen haben, sind wir hier sogar die Nummer eins in Deutschland.“ Über alle Sparten hat die Gruppe das gute Vorsteuerergebnis des Vorjahrs um mehr als 12 Prozent auf 764 Millionen Euro gesteigert. Damit liegen die öffentlichen Versicherer auf einem konstant guten Niveau. „Das kommt letztlich auch unseren Eigentümern und Trägern – vor allem den Sparkassen und Kommunen – zugute“, so der Verbandsvorsitzende.

Schaden- und Unfallversicherung


In der Schaden- und Unfallversicherung steigerten die Öffentlichen ihre Beitragseinnahmen um 3,2 Prozent auf rund 7,63 Milliarden Euro. Die größten Wachstumsimpulse kamen aus dem HUK-Geschäft (+ 3,6 Prozent). In der Kraftfahrtversicherung setzt sich die Trendwende im Preiskampf fort. Nach den Beitragsverlusten seit 2004 sind die gebuchten Brutto- beitragseinnahmen in dieser Sparte im zweiten Jahr in Folge kräftig um 4,2 Prozent auf 2,29 Milliarden Euro gewachsen. In der Sachversicherung hat sich das Beitragswachstum mehr als verdoppelt: Die Öffentlichen – Marktführer in dieser Sparte – verzeichneten einen Anstieg um 2,8 Prozent auf 3,77 Milliarden Euro. Bundesweite Elementarschadenereignisse blieben 2012 aus. Die Schaden-Kosten-Quote sank leicht auf 96,5 Prozent. Vor allem wegen eines Großbrands in einem Chemiewerk stieg sie jedoch in der Sachversicherung um
4 Prozent. Die öffentlichen Versicherer steigerten ihr versicherungstechnisches Ergebnis um 80 Millionen Euro auf 286 Millionen Euro. „Dies ist Ausdruck der hohen Qualität unserer Bestände und zugleich Indiz, dass unsere Gruppe es schafft, ertragsorientiert zu wachsen“, erklärt Wolff von der Sahl.

Lebensversicherung


Das Neugeschäft der öffentlichen Lebensversicherer erhöhte sich von 3,37 Milliarden Euro auf 3,45 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2012. Im Bestand stiegen die gebuchten Brutto- beitragseinnahmen mit einem Plus von 1,3 Prozent mehr als doppelt so stark wie der Branchenschnitt. Mit 8,63 Milliarden Euro Bruttoprämie konnten die öffentlichen Lebens- versicherer ihren Marktanteil leicht auf 9,9 Prozent steigern und sind somit weiterhin drittgrößter Anbieter für Lebensversicherungen in Deutschland. Der Vertragsbestand erhöhte sich auf 8,9 Millionen Stück, während er im Gesamtmarkt seit mehreren Jahren leicht, jedoch kontinuierlich sinkt. Im Zuge von Solvency II entwickeln die öffentlichen Versicherer die klassischen Garantien weiter und prüfen kapitalmarktnahe Konzepte.

Kranken


Das Prämienvolumen der öffentlichen Krankenversicherer wuchs um 1,6 Prozent auf nahezu 2,22 Milliarden Euro. Die Wachstumsimpulse gingen vor allem vom Zusatzversicherungs- geschäft aus, wobei gerade Pflegetagegeldtarife stark nachgefragt wurden.

Ausblick


Die öffentlichen Schaden- und Unfallversicherer rechnen für das Jahr 2013 mit einem Beitragswachstum von rund 3 Prozent. Wie in den beiden Vorjahren erwarten sie, dass sich vor allem die HUK-Sparten positiv entwickeln werden. In Kraftfahrt rechnen sie sogar mit einem Plus von 5 Prozent. In den Schadenaufwendungen wird sich das Hochwasser mit knapp 200 Millionen Euro deutlich bemerkbar machen. Bei den öffentlichen Lebensversicherern haben sich die Beitragseinnahmen im ersten Quartal 2013 um 21,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal erhöht. Vor allem bei den Berufs- und Erwerbsunfähigkeitsversicherungen erwarten die Öffentlichen weiteres Wachstum.

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