In die Diskussion um die Einführung einer Bürgerversicherung haben sich jetzt auch die Betriebsräte des größten privaten Krankenversicherers in Deutschland eingeschaltet. Im Rahmen der diesjährigen Betriebsräteversammlung verabschiedeten über 600 Betriebsräte eine Resolution zu den Auswirkungen einer Bürgerversicherung für die 17.000 Beschäftigten der Debeka-Versicherungsgruppe und dokumentierten ihre ablehnende Haltung durch eine Unterschriftenaktion. Ferner unterstützen die Betriebsräte der über 300 Betriebsstätten und der Gesamtbetriebsrat die bundesweite, unternehmensübergreifende Betriebsratsinitiative „Bürgerversicherung – Nein danke“ und arbeiten dort aktiv mit.
„Sollte eine Bürgerversicherung, wie sie von der SPD, den Grünen und den Linken in unterschiedlichen Ausprägungen gefordert wird, eingeführt werden, so bestünde die Gefahr eines massiven Arbeitsplatzabbaus“, erläutert Volker Lenhart, der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats der Debeka, die Position der Betriebsräte. „Unsere fest angestellten Kolleginnen und Kollegen im Außendienst erzielen ihr Einkommen zu einem großen Teil durch ihre erfolgreiche Arbeit im Bereich der Privaten Krankenversicherung. Auch im Innendienst der Debeka-Gruppe werden die Tätigkeiten von der Krankenversicherung dominiert. Außerdem verlieren unsere mehr als 2.000 Auszubildenden ihre Berufsperspektiven. Damit ist die Existenz mehrerer Tausend Kolleginnen und Kollegen mitsamt ihren Familien bedroht – und das ohne Not und mit rein ideologischen Gerechtigkeitsargumenten, denn das deutsche Gesundheitssystem gilt zu Recht als eines der besten der Welt. Das duale System aus Gesetzlicher und Privater Krankenversicherung hat sich seit weit mehr als 100 Jahren bewährt. Wir fordern deshalb die politischen Entscheidungsträger auf, auch und gerade im Sinne der Beschäftigten in der Privaten Krankenversicherung am dualen System festzuhalten und notwendige Reformen innerhalb dieses Systems vorzunehmen.“