GDV: Hochwasser-Schäden auch in stark gefährdeten Regionen versicherbar

Jedes vierte Wohngebäude in Deutschland ist in der höchsten Risikozone gegen Elementarschäden versichert
– Vorbild Sachsen: Jedes zweite Haus in der höchsten Risikozone ist versichert

Nach dem Hochwasser ist vor dem Hochwasser – dieser Satz trifft besonders für 280.000 Haushalte in Deutschland zu: Sie wohnen in der so genannten Gefahrenklasse 4 (GK 4), der höchsten Risikozone der Versicherer. Das sind in der Regel Regionen in unmittelbarer Wassernähe. Sie sind statistisch betrachtet alle 10 Jahre von Hochwasser betroffen. Trotz des hohen Risikos können die Versicherer den Menschen auch hier Versicherungsschutz anbieten. Ausschlaggebend für die Versicherbarkeit ist nicht nur die Grundstückslage, sondern auch die Bauausführung. Individuelle bauliche Präventionsmaßnahmen, wie zum Beispiel geflieste Keller, haben ebenfalls Einfluss auf die Risikobewertung. Bundesweit sind 26 Prozent der Wohngebäude aus der exponierten Risikolage gegen Elementarschäden versichert. „Einige Versicherer haben für die Hochrisikozone eigene Expertenteams, die sich ausschließlich um Versicherungslösungen potenzieller Kunden in diesen Gebieten kümmern“, erklärt Jörg von Fürstenwerth, Vorsitzender der Hauptgeschäftsführung beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in Berlin.

Vorbild Sachsen: Jedes zweite Haus in der höchsten Risikozone ist versichert
1,7 Prozent der sächsischen Haushalte befinden sich in der Hochrisikozone für Überschwemmung und Hochwasser (GK 4). Davon ist mehr als jedes zweite Haus (60 Prozent) gegen Elementarschäden versichert. Grund für diese deutlich über dem Bundesdurchschnitt liegende Absicherung ist sicher die unmittelbare Betroffenheit durch das immense Schadenausmaß von 2002, aber auch durch die Hochwasser in 2006 und 2010. Wirkung zeigt offenkundig auch die gemeinsame Informationskampagne von Politik, Verbraucherschützern und Versicherungswirtschaft zum Naturgefahrenschutz. Teil der Kampagne ist das Internetportal zuers-public.de, mit dem sich seit April 2012 Mieter, Hausbesitzer und Unternehmer per Mausklick über Naturgefahren für ihr Gebäude informieren können.

99 Prozent aller Haushalte sind problemlos versicherbar
Versicherer können 99 Prozent aller Gebäude in Deutschland problemlos versichern. Die Versicherungsdichte in der Hochrisikozone in Sachsen zeigt exemplarisch, dass sich auch für das verbleibende Prozent mit Selbstbehalten oder baulichen Präventionsmaßnahmen überwiegend Versicherungsschutz anbieten lässt.

Was bedeutet ZÜRS public?
Das Portal baut auf dem bereits seit 2001 bestehenden „Zonierungssystem für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen“ auf: ZÜRS Geo ist ein geografisches Informationssystem der deutschen Versicherungswirtschaft, um das Naturrisiko Hochwasser risikogerecht kalkulieren zu können. Seit 2001 wurden mehr als 20 Millionen Hauskoordinaten in das System eingespeist, rund 200.000 Kilometer Fließgewässer in das System integriert und Überschwemmungsdaten bei mehr als 200 Wasserwirtschaftsbehörden in allen Bundesländern gesammelt. Mit ZÜRS public werden die Daten aus ZÜRS Geo der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Nach dem Start im April 2012 in Sachsen folgte im November 2012 als zweites Bundesland Niedersachsen. Langfristiges Ziel der Versicherungswirtschaft ist es, ein bundesweit einheitliches Naturgefahren-Informationssystem zu schaffen.

Was ist eine Elementarschadenversicherung?
Die Elementarschadenversicherung schützt vor den finanziellen Folgen von Naturereignissen, wie Überschwemmung, Rückstau, Erdbeben, Erdsenkung, Erdrutsch, Schneedruck, Lawinen und Vulkanausbrüchen. Sie wird als optionaler Zusatzbaustein zur Hausrat- und Wohngebäudeversicherung angeboten. Immer mehr Versicherer gehen hier einen Schritt weiter: Sie bieten die Hausrat- und Wohngebäudeversicherung inklusive der Elementarschadenversicherung an. Alle Fragen zum Thema Versicherungsschutz vor Überschwemmung und Hochwasser beantwortet der Verbraucherservice des GDV unter der kostenfreien Beratungshotline: 0800 / 33 99 399.

Weitere Informationen auf www.gdv.de.
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