Allianz Re im Dauerclinch mit dem Betriebsrat

Die Auseinandersetzung zwischen Allianz Re und seinem Betriebsrat nimmt immer schärfere Züge an. Wie die Wirtschaftswoche berichtet, hat das Unternehmen nun eine große Anwaltskanzlei eingeschaltet, nachdem brisante interne Dokumente durchsickerten. Laut Informationen aus dem Intranet der Arbeitnehmervertreter, die dem Magazin vorlagen, sollen diese Dokumente die Unternehmensführung stark verärgert haben. Die renommierte Kanzlei Hengeler Mueller wurde daraufhin mit der Durchsetzung einer Unterlassungserklärung beauftragt. Ziel sei es, die Wiederholung der darin getätigten Aussagen zu verhindern. Bei Zuwiderhandlung droht die Allianz mit weiteren rechtlichen Schritten.

Whistleblower löst Welle der Entrüstung aus

Ein Whistleblower soll laut der Wirtschaftswoche die internen Papiere an die Compliance-Abteilung weitergeleitet haben. Dies deutet darauf hin, dass er Zugang zum Gruppen-Mail-Postfach des Betriebsrates hatte. Von dort könnte er die Dokumente entnommen und weitergegeben haben. Die Allianz hat sich zu den genauen Umständen des Informationslecks bisher nicht geäußert.

Rückstellungen in Millionenhöhe gefordert

Der Inhalt des umstrittenen Dokuments könnte für die Allianz finanziell schwerwiegende Folgen haben. Die Betriebsräte argumentieren, dass die Allianz in Deutschland möglicherweise Gehaltsnachforderungen von bis zu 500 Millionen Euro gegenüberstehen könnten. Dies begründen sie damit, dass übertarifliche Zulagen nicht nach klar nachvollziehbaren und vereinbarten Kriterien gewährt wurden – ein Vorgehen, das in anderen großen Unternehmen üblich sei. Trotz der rechtlichen Auseinandersetzungen und der öffentlichen Kritik plant der Betriebsrat, seine aktuelle Strategie fortzusetzen. Ein jüngstes Urteil des Arbeitsgerichts München könnte dabei Rückenwind geben, indem es der Allianz untersagt, auf Basis interner Unterlagen weitere Unterlassungserklärungen zu fordern.

Quelle

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe