Altersarmut in Deutschland: Eine unübersehbare Realität

Mehr als jeder zweite Ruheständler in Deutschland, genau gesagt 54,3 Prozent, muss mit einer Rente auskommen, die nicht einmal die Schwelle zur relativen Armut übersteigt. So offenbaren es die jüngsten Daten des Bundessozialministeriums in einer Antwort auf die Anfrage der Fraktion von Sahra Wagenknecht. Eine erschütternde Zahl von etwa 10,1 Millionen Bürgerinnen und Bürgern erhält monatlich weniger als 1.100 Euro. Diese Summe liegt weit unter der aktuellen Armutsgrenze von 1.250 Euro, festgelegt vom Statistischen Bundesamt.

Zwischen relativer Armut und dem Versprechen der Politik

Relative Armut, definiert durch das Einkommen, das weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens beträgt, zeichnet ein düsteres Bild der Altersvorsorge in Deutschland. Sahra Wagenknecht kritisiert scharf die Politik des Arbeitsministers Hubertus Heil, dessen Versprechen, das Rentenniveau zu stabilisieren, als Hohn für die Betroffenen erscheint. Doch die Regierung und die Deutsche Rentenversicherung betonen, dass viele Rentnerinnen und Rentner neben der gesetzlichen Rente über weitere Einkünfte verfügen, sei es durch Betriebsrenten, das Einkommen von Partnern oder Ansprüche auf Hinterbliebenenleistungen.

Rentenreformen als Antwort?

Vor diesem Hintergrund stellten der Bundesarbeitsminister und der Bundesfinanzminister Christian Lindner kürzlich das Rentenpaket II vor, eine Initiative, die dem demografischen Wandel entgegenwirken soll. Die Stabilisierung des Rentenniveaus bei 48 Prozent des Durchschnittseinkommens und die Einführung des sogenannten Generationenkapitals sollen die gesetzliche Rente zukunftsfähig machen. Doch bleibt die Frage, ob diese Maßnahmen ausreichen werden, um die Herausforderungen einer alternden Gesellschaft zu meistern und die drohende Altersarmut effektiv zu bekämpfen.

Quelle

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe