Das Konzept des Jahresgesprächs ist in der Versicherungswelt tief verwurzelt, doch herrscht eine gewisse Diskrepanz zwischen theoretischer Erwartung und praktischer Umsetzung. Während einige in der Branche davon ausgehen, dass Jahresgespräche ein Muss sind, bringt Norman Wirth, ein versierter Fachanwalt für Versicherungsrecht, Licht ins Dunkel: Eine gesetzliche Verpflichtung zu solchen Treffen existiert nicht, es sei denn, dies wurde individuell mit dem Kunden vereinbart.
Die tatsächliche Beratungspflicht
Interessanterweise wird die Beratungspflicht der Makler nicht durch den Kalender, sondern durch das Leben selbst bestimmt. Ein Umzug, die Geburt eines Kindes oder ähnliche Ereignisse erfordern eine aktive Reaktion des Maklers, unabhängig vom Datum des letzten Gesprächs. Hier zeigt sich die Kunst des Versicherungsmaklers darin, auf Veränderungen im Leben des Kunden aufmerksam zu werden – sei es durch Beobachtungen oder durch den Austausch.
Kundennähe als Erfolgsrezept
Marlene Drescher, eine erfahrene Maklerin, illustriert, wie sich Theorie und Praxis elegant verbinden lassen. Für sie sind Jahresgespräche weniger eine Pflichtübung als vielmehr eine Chance, die Kundenbeziehung zu pflegen und den Versicherungsschutz kontinuierlich anzupassen. Durch ihre proaktive Herangehensweise, unterstützt von modernen CRM-Systemen wie dem von Blau Direkt, schafft sie es, sowohl den individuellen Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden als auch den regulatorischen Anforderungen nachzukommen. Dabei betont sie, dass es nicht nur um den Versicherungsschutz, sondern auch um den menschlichen Aspekt der Kundenbindung geht.
In diesem Spannungsfeld zwischen rechtlichen Anforderungen und dem Wunsch nach enger Kundenbeziehung navigieren Versicherungsmakler täglich. Sie balancieren dabei die Erwartungen ihrer Kunden mit den tatsächlichen beruflichen Pflichten und schaffen es so, in einem sich ständig wandelnden Umfeld sowohl rechtlich als auch menschlich zu überzeugen.
