Zwischen ökologischem Bewusstsein und Marktherausforderungen

Die Einführung nachhaltiger Praktiken in den Vertrieb von Versicherungsprodukten. Laut der neuesten Ausgabe der Asscompact Trends-Studien, durchgeführt von der renommierten Fachzeitschrift für Versicherungsmakler und Mehrfachvertreter, zeigt sich eine deutliche Polarisierung unter den freien Vermittlern in Bezug auf Nachhaltigkeit.

Erfahrungen und Herausforderungen bei der Vermittlung nachhaltiger Produkte

Trotz der Bemühungen, den Vertrieb grüner zu gestalten, zeigt die Studie mit 460 Befragten, dass die Umsetzung nicht ohne Hürden ist. Während 70% der 220 Vermittler, die zur Frage der Vermittlungserfahrung mit nachhaltigen Produkten Stellung nahmen, bereits Erfahrungen sammeln konnten, sehen viele das Thema Nachhaltigkeit eher als Last denn als Leidenschaft. Insbesondere in den Bereichen der Altersvorsorge (77%), Kapitalanlagen (32%) und privaten Schaden-/Unfallversicherungen (27%) wurden nachhaltige Produkte vermittelt, doch die Einstellung der Vermittler zu diesem Thema ist alles andere als einheitlich.

Digitaler Auftritt und Nachhaltigkeitsstrategien

Ein Drittel der Befragten fühlt sich sogar „gezwungen“, sich mit Nachhaltigkeitsfragen auseinanderzusetzen, während 28% der Meinung sind, dass das Thema für ihre Strategie „überflüssig“ sei. Diese Zurückhaltung spiegelt sich auch in der digitalen Präsenz wider: Erstaunlicherweise besitzen 45% der Teilnehmer keine eigene Webseite, um ihre Nachhaltigkeitsstrategien zu präsentieren, eine Grundvoraussetzung in der heutigen digitalen Welt.

Initiativen und Bildungsbedarf

Trotz der gemischten Gefühle betonen viele Vermittler, dass sie in ihrem eigenen Betrieb Maßnahmen zur Nachhaltigkeit ergreifen, vor allem um Energie, Mobilität und Abfall zu reduzieren. Doch es bleibt die Frage, ob diese Bemühungen ausreichen, um den Anforderungen eines sich schnell entwickelnden Marktes gerecht zu werden, in dem Kunden zunehmend Wert auf ökologische und soziale Verantwortung legen.

Handlungsbedarf in der Versicherungsbranche

Die Studie legt nahe, dass noch viel getan werden muss, um die Versicherungsbranche in puncto Nachhaltigkeit auf Kurs zu bringen. Von der Nutzung pragmatischer Empfehlungen der europäischen Versicherungsaufsichtsbehörde EIOPA bis hin zur Weiterbildung im Bereich nachhaltiger Versicherungsprodukte – die Herausforderungen sind vielfältig. Es ist an der Zeit, dass die Branche sowohl in Bildung als auch in die Bereitstellung von Tools für die Produktauswahl investiert, um nicht nur den Anforderungen der Kunden, sondern auch den ökologischen Notwendigkeiten unseres Planeten gerecht zu werden.

Quelle

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe