25. Januar 2024 – Ein Jahr geprägt von Unsicherheiten, und doch haben die deutschen Versicherungsunternehmen das Geschäftsjahr 2023 mit einem leichten Beitragsplus abgeschlossen. Dr. Norbert Rollinger, Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), brachte es auf der Jahresmedienkonferenz auf den Punkt: „Trotz globaler Unwägbarkeiten können wir mit dem Ergebnis von 2023 durchaus zufrieden sein.“
Lebensversicherung sucht Stabilität
Der Blick auf die Lebensversicherungen zeichnet ein Bild des Ringens: Während laufende Beiträge sich stabil zeigten, verzeichnete das Einmalbeitragsgeschäft einen Rückgang von markanten 16,1 Prozent auf 25,7 Milliarden Euro. Insgesamt sanken die Beitragseinnahmen um 5,2 Prozent auf 92,0 Milliarden Euro. Für 2024 jedoch, so die Prognose des GDV, könnte sich das Blatt wenden. Steigende Zinsen und die Erholung der Wirtschaft lassen auf eine stabile Beitragsentwicklung hoffen.
Private Kranken- und Pflegeversicherung im Aufschwung
In der privaten Krankenversicherung (PKV) entfaltet sich ein anderes Szenario: Ein Anstieg der Beitragseinnahmen um 2,3 Prozent auf 48,2 Milliarden Euro spiegelt ein solides Wachstum wider. Besonders bemerkenswert ist der zweistellige Zuwachs in der privaten Pflegeversicherung um 10,3 Prozent. Dieser Aufschwung, getrieben durch Leistungsausweitungen in der gesetzlichen Pflegeversicherung, zeugt von einem Markt, der sich den Herausforderungen stellt und sie meistert.
Versicherungsbranche zwischen Herausforderungen und Chancen
Die Versicherungsbranche steht vor einem Spannungsfeld aus Herausforderungen und Wachstumschancen. Einerseits wird 2024 für die Lebensversicherung als Jahr der Erholung gesehen, andererseits bleibt die Frage, wie lange es dauert, bis die Kfz-Versicherung schwarze Zahlen schreibt. Während die private Kranken- und Pflegeversicherung robuste Zuwächse zeigt, bleibt die Branche gefordert, innovative Lösungen für die Zukunft zu finden, insbesondere in Bereichen wie der privaten Altersvorsorge und der Klimaanpassung. Die Branche steht somit an einem Wendepunkt, an dem sie sich durch Anpassungsfähigkeit und Innovationsgeist behaupten muss.
