Die deutsche Versicherungsbranche verzeichnet einen bemerkenswerten Trend: Der Anteil von Frauen in Führungspositionen steigt kontinuierlich. Laut dem neuesten Managerinnen-Barometer des DIW Berlin hat sich der Frauenanteil in den Vorständen der 60 größten deutschen Versicherungsunternehmen auf 18,4 Prozent erhöht. Diese Entwicklung markiert einen wichtigen Schritt in Richtung Geschlechtervielfalt in einer Branche, die traditionell von männlichen Führungskräften dominiert wurde.
Dynamische Entwicklung trotz Herausforderungen
Seit 2006 beleuchtet das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung mit seinem jährlichen Managerinnen-Barometer die Geschlechterverteilung in den Spitzenetagen der deutschen Wirtschaft. Die Versicherungsbranche, einst ein Schlusslicht in Sachen Geschlechterdiversität, hat nun aufgeholt. Im Jahr 2023 konnten die Versicherer einen Zuwachs von fast drei Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr verbuchen: Unter den 359 Vorstandsmitgliedern waren 66 Frauen. Diese Zahlen zeigen, dass sich die Branche aktiv für eine ausgewogenere Repräsentation von Frauen in Führungspositionen einsetzt.
Frauen in Spitzenpositionen – Ein langer Weg
Trotz des positiven Trends bleibt die Zahl der Frauen in den höchsten Führungsebenen gering. Von den 60 Vorstandsvorsitzenden der größten Versicherer sind nur fünf Frauen. Hier zeigt sich ein deutlicher Kontrast: Während der Frauenanteil in Vorständen langsam steigt, bleiben die höchsten Positionen weitestgehend in männlicher Hand. Dennoch zeigt die steigende Präsenz von Frauen in den Aufsichtsräten – mit rund 29 Prozent –, dass ein Wandel im Gange ist.
Die Entwicklung in der Versicherungswirtschaft spiegelt den allgemeinen Trend in den 200 umsatzstärksten deutschen Unternehmen wider, wo 18 Prozent der Vorstandsmitglieder Frauen sind. Die aktuellen Zahlen des DIW Berlin machen deutlich: Die Versicherungsbranche ist auf dem richtigen Weg, hat aber noch einiges an Wegstrecke vor sich, um eine echte Geschlechterparität in den Führungsetagen zu erreichen.