Unterstützungskassen-Verband: Diskussion um Nahles-Rente ist neu zu ordnen

  • Durchdringung der betrieblichen Altersvorsorge im Mittelstand kann nur mit mehr Anreizen für Arbeitgeber gelingen
  • Pauschaldotierte Unterstützungskassen erreichen hohe Akzeptanzwerte bei Arbeitnehmern

PRESSEMITTEILUNG – Nürnberg, 08.04.2015. Nach Ansicht des Bundesverbandes pauschaldotierte Unterstützungskassen e.V. gehen die aktuellen Diskussionen um eine Reform der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) am Kern der fehlenden Marktdurchdringung vorbei. Solange die Renditen der bAV etwa in Höhe der Inflationsrate oder sogar darunter liegen, würden für Arbeitnehmer keine Anreize bestehen, sich einem der üblichen bAV-Durchführungswege anzuschließen. Noch entscheidender ist, dass den Arbeitgebern keine Vorteile aus den klassischen bAV-Modellen erwachsen. „An diesen beiden Punkten ist der Hebel anzusetzen, um Arbeitgeber und Arbeitnehmer von der betrieblichen Altersvorsorge zu überzeugen“, so Manfred Baier, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes.

Der Bundesverband vertritt die Interessen der Konzeptionäre von pauschaldotierten Unterstützungskassen (pdUK), die bereits seit über 100 Jahren als bAV-Instrument vornehmlich bei großen Unternehmen dienen. Er setzt sich insbesondere für die Qualitätssicherung der pdUKs ein. Im Grunde läuft die pdUK auf eine Mitarbeiterbeteiligung am Unternehmen hinaus.

Unternehmensbank mit vielen Anreizen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber

Damit Arbeitgeber einen Anreiz bekommen, um unter der Belegschaft die betriebliche Altersvorsorge aktiv zu bewerben, hält Baier es für sinnvoll, die Beiträge aus der Gehaltsumwandlung zur bAV als Produktivkapital im Unternehmen arbeiten zu lassen. Dies führe anders als bei zum Beispiel versicherungsbasierten bAV-Modellen zu mehr Liquidität und Bankenunabhängigkeit, zu bilanziellen Vorteilen und zu Steuervorteilen. Deshalb wird die pdUK auch gemeinhin als „Unternehmensbank“ oder „Betriebssparen“ bezeichnet.

Gar nicht zu unterschätzen sei neben diesen rein monetären Aspekten die positive Auswirkung auf Mitarbeitermotivation und –Bindung und die Attraktivität des Arbeitsplatzes beim Wettbewerb um die besten Fachkräfte, so Baier.

Aber auch die Arbeitnehmer profitieren: Die Ertragskraft ihrer bAV ist produktiv eingesetzt in der Regel höher als bei kostenträchtigen Anlageformen. Baier: „Der Arbeitnehmer sieht quasi seine betriebliche Vorsorge jeden Tag arbeiten, die Unternehmerkasse ist also transparent.“ Sollte ein Unternehmen seine Zusagen nicht einhalten können, dient als gesetzliche Sicherheit der Pensionssicherungsverein PSV der gesamten deutschen Wirtschaft. Einmal in einem mittelständischen Unternehmen vorgestellt, erreicht die pdUK in der Belegschaft in der Regel eine Durchdringung von 70 bis 90 Prozent – deutlich über dem Durchschnitt des bAV-Marktes.

Bundesverband fordert Kosten-Offenlegung bei allen bAV-Durchführungswegen

Daher fordert der Bundesverband pdUK eine Chancengleichheit aller Durchführungswege, indem deren Chancen und Risiken klar zu kommunizieren und Kosten und reale Ertragschancen offenzulegen sind. Nur mit einer solchen Transparenzoffensive könnten Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu mehr Engagement bei der betrieblichen Altersvorsorge motiviert werden. Und dann könne die Unternehmensbank, das Betriebssparen, gerade im Mittelstand auch einen höheren Beitrag leisten, so wie es eigentlich Ziel von Bundessozialministerin Andrea Nahles ist.

Über den Bundesverband pauschaldotierte Unterstützungskassen e.V.

Der 2005 gegründete Bundesverband pauschaldotierte Unterstützungskassen mit Sitz in Nürnberg ist Interessenvertreter und Dienstleister für seine Mitglieder nach außen und innen. Dazu zählen im Sinne des Netzwerkens Kontaktanbahnungen und Kontaktpflege zwischen den verschiedenen Parteien, die Vermittlung von Informationen und die Durchführung von Veranstaltungen. Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige und keine eigenwirtschaftlichen Zwecke und ist für alle Unterstützungskassen-Konzeptionäre offen.

Pauschaldotierte Unterstützungskassen dienen seit über 100 Jahren als Instrument der betrieblichen Altersvorsorge (bAV). Ihr Wesen ist die Anlage der Altersvorsorgebeträge vornehmlich im Unternehmen des Arbeitgebers.

Vorstandsvorsitzender des Vereins ist Steuerberater und Wirtschaftsprüfer Manfred Baier.

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