GDV: Ost und West ticken beim Thema Altersvorsorge anders

PRESSEMITTEILUNG – Auch 23 Jahre nach der deutschen Einheit ticken Ost- und Westdeutsche bei den Themen Alterssicherung und Berufstätigkeit noch spürbar unterschiedlich. Während die Mehrheit der Menschen in den neuen Bundesländern vor allem das Doppelverdiener-Modell für geeignet hält, den Lebensstandard dauerhaft abzusichern, tendieren die Bürger in den alten Ländern eher zur klassischen Rollenverteilung mit einem Hauptverdiener. Auch legen die derzeit nicht Berufstätigen im Westen die Latte für die Wiederaufnahme eines Jobs hoch: Sie wollen dann zurück an den Arbeitsplatz, wenn es eine geeignete Stelle gibt. Im Osten dagegen sehen die Menschen die Frage eher pragmatisch: Sie würden wieder arbeiten, wenn sie dadurch deutlich mehr Geld zur Verfügung hätten.

Das sind wichtige Ergebnisse einer vom Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) durchgeführten Umfrage unter den 30- bis 59-jährigen Deutschen.

Ein Blick auf die detaillierten Zahlen zeigt: Die Menschen in Ost- und Westdeutschland gehen (noch immer) auf verschiedenen Wegen an die Frage heran, ob überhaupt und aus welchen Gründen sie eine Erwerbstätigkeit aufnehmen. 58,8 Prozent der Ostdeutschen glauben, dass der Lebensstandard am besten abgesichert ist, wenn beide Ehepartner berufstätig sind (Westdeutschland: 44,7 Prozent).

Umgekehrt sind 63,8 Prozent der Menschen in den alten Ländern der Meinung, dass es wichtig ist, wenn mindestens ein Partner einen sicheren Job hat (Ostdeutschland: 49,2 Prozent). Zur Sicherung des Lebensstandards setzen die Bürger im Westen mit 57,7 Prozent mehr auf den Aufbau einer privaten Altersvorsorge als jene im Osten (47,6 Prozent).

Vor diesem Hintergrund macht GDV-Präsident Alexander Erdland deutlich: „Elementar für den Erhalt des Lebensstandards im Alter ist ein eigenes, langfristiges Erwerbseinkommen.“ Gute Altersvorsorge dürfe nicht allein davon abhängen, ob eine Ehe ein Leben lang hält oder nicht.

Signifikante Unterschiede zwischen Ost und West macht auch die Frage nach der Motivation für die Wiederaufnahme einer Arbeit deutlich: Für 75,0 Prozent der befragten, nicht berufstätigen Ostdeutschen ist der Hauptgrund, dadurch deutlich mehr Geld in der Tasche zu haben als vorher (Westdeutschland: 43,5 Prozent). Außerdem nannten die Menschen in den neuen Bundesländern als wichtige Gründe, dass ihre Rente spürbar aufgebessert würde (46,3 Prozent; Westdeutschland: 34,9 Prozent) und sie mehr sparen und vorsorgen könnten (43,4 Prozent; Westdeutschland: 33,7 Prozent).

Auf der anderen Seite steht für die bislang nicht berufstätigen Bürger im Westen bei der Frage der Rückkehr ins Erwerbsleben an erster Stelle, einen geeigneten Job zu finden (50,9 Prozent; Ostdeutschland: 41,8 Prozent).

Für die repräsentative Untersuchung „Die Generation Mitte“ hat das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag des GDV vom 7. bis 24. Juni 2013 insgesamt 1.420 Männer und Frauen im Alter zwischen 30 und 59 Jahren befragt.

Weitere Informationen auf www.gdv.de.
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