Fußball-EM 2024: Steuerliche Fallstricke vermeiden

Die Fußball-Europameisterschaft steht vor der Tür, und Unternehmen bereiten sich darauf vor, ihre Geschäftspartner und Mitarbeitenden zu Public Viewings und VIP-Logen-Einladungen zu begrüßen. Doch Vorsicht: Steuerliche Stolperfallen lauern, warnen die Tax-Experten Stephanie Saur und Matthias Trinkaus.

Steuerliche Konsequenzen und geldwerter Vorteil

Bei der Einladung zu VIP-Logen während der Euro 2024 sind ertrag- und umsatzsteuerliche Folgen zu bedenken. Besonders herausfordernd ist der steuerpflichtige geldwerte Vorteil, der für die eingeladenen Gäste entstehen kann. Unternehmen sollten sich bewusst sein, dass diese Einladungen sowohl steuerliche Belastungen als auch umfangreiche Dokumentationspflichten nach sich ziehen können.

Die Finanzverwaltung erlaubt eine dreiteilige Aufsplittung der Kosten für VIP-Logen: 40 Prozent für Werbung, 30 Prozent für Bewirtung und 30 Prozent für Geschenke. Der steuerpflichtige Vorteil für den Gast ergibt sich nur aus dem Geschenkeanteil, den das einladende Unternehmen pauschal versteuern kann.

Betriebsausgaben und steuerliche Abzugsfähigkeit

Nicht alle Ausgaben für VIP-Logen-Veranstaltungen sind steuerlich absetzbar. Während Werbekosten vollständig abziehbar sind, unterliegen Bewirtungs- und Geschenkekosten Beschränkungen. Unternehmen sollten die steuerlichen Regelungen genau kennen, um unvorhergesehene Kosten zu vermeiden.

Ein weiteres wichtiges Detail: Die ordnungsgemäße Dokumentation der Veranstaltung und der eingeladenen Personen ist unerlässlich. Fehlt diese, kann es leicht zu „Eigentoren“ kommen.

Betriebsinterne Veranstaltungen und Steuervergünstigungen

Gemeinsame Public Viewings im eigenen Betrieb können als steuerlich begünstigte Betriebsveranstaltungen gestaltet werden. Hierbei können lohnsteuerliche Freibeträge von 110 Euro pro Person genutzt werden, sofern alle Mitarbeitenden eingeladen sind. Auch Gewinne aus betriebsinternen Tippspielen können steuerliche Relevanz haben.

Fazit

Ob VIP-Loge oder Public Viewing: Eine gründliche Dokumentation und ein fundiertes Verständnis der steuerlichen Regelungen sind entscheidend, um böse Überraschungen zu vermeiden. Unternehmen sollten sich rechtzeitig über die geltenden Bestimmungen informieren und gegebenenfalls steuerliche Experten hinzuziehen, um optimal vorbereitet zu sein.

Quelle

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe