Versicherungsvermittlung mit Nachhaltigkeitsdefizit

In der Welt der Versicherungsvermittlung herrscht eine spürbare Diskrepanz, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht: Ein dringender Appell zur strategischen Neuausrichtung. So zeigt die jüngste „AssCompact TRENDS I/2024“-Studie ein beunruhigendes Bild: Lediglich 20% der Makler betrachten Nachhaltigkeit als relevant für ihr Geschäft, während 17% sich offensiv mit diesem Thema auseinandersetzen. Beunruhigend jedoch ist, dass fast jeder fünfte Vermittler komplett ohne Nachhaltigkeitsstrategie operiert.

Ökologie vs. Ökonomie

Trotz des zunehmenden Bewusstseins für Nachhaltigkeit bleibt die tatsächliche Integration in den Geschäftsalltag der Vermittlerbetriebe eine Herausforderung. Während 42% der Befragten im ökologischen Bereich Aktivitäten zeigen, etwa durch umweltfreundliche Mobilitätsentscheidungen, bleibt der ökonomische Aspekt mit 24% noch unterrepräsentiert. Ein deutliches Signal, dass Nachhaltigkeit mehr als nur ein Umweltaspekt ist, sondern auch wirtschaftlich relevant wird.

Zwischen Interesse und Zwang

Die Studie offenbart eine gespaltene Haltung: 37% zeigen echtes Interesse an nachhaltigen Themen, doch fast ebenso viele fühlen sich eher gezwungen, sich damit auseinanderzusetzen. Ein klares Zeichen, dass ein Umdenken erforderlich ist, um Nachhaltigkeit nicht nur als Pflichtübung, sondern als Chance zu begreifen.

Es bleibt viel zu tun

Es wird deutlich, dass im Bereich der nachhaltigen Versicherungsvermittlung noch viel Luft nach oben ist. Während ein Teil der Branche bereits erste Schritte unternimmt, zeigt ein Großteil noch Zurückhaltung oder gar Desinteresse. Die Studie von Dr. Mario Kaiser und seinem Team bei der bbg Betriebsberatungs GmbH legt nahe, dass es an der Zeit ist, dass Vermittlerbetriebe ihre Strategien überdenken und sich den Herausforderungen einer nachhaltigeren Zukunft stellen.

Quelle

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe