Dynamik in der betrieblichen Krankenversicherung

Die betriebliche Krankenversicherung (bKV) steht im Jahr 2024 vor einem beispiellosen Boom. Ein Blick auf die jüngsten Vertragsabschlüsse und die dynamischen Vertriebsinitiativen zeichnet ein klares Bild: Die bKV ist dabei, sich zu einem nicht zu unterschätzenden Player in der Versicherungsbranche zu entwickeln. Vermittler, aufgepasst: Es ist an der Zeit, auf diesen rasenden Zug aufzuspringen!

Signal Iduna und R+V setzen Trends

Torsten Uhlig von Signal Iduna bringt es auf den Punkt: „Die Nachfrage nach der betrieblichen Krankenversicherung ist enorm.“ Als Motor dieser Entwicklung identifiziert er den anhaltenden Arbeitskräftemangel. Nicht nur Signal Iduna, auch die R+V Versicherung erkennt die Chancen, die sich durch die bKV ergeben. Mit ihrem neuen Angebot „bKV Profil 2.0“ möchte R+V den Markt bereichern. Ähnliche Ambitionen verfolgt die Axa-Versicherung, die große Hoffnungen in die bKV setzt. Ottonova, ein Newcomer im Bereich des privaten Krankenschutzes, zeigt bereits beeindruckende Erfolge.

Innovative Kooperationen und Tarife

Die Ecclesia Gruppe konnte Ende 2023 eine bemerkenswerte Kooperation mit dem Notarversicherungsverein a.G. (NotarVVaG) im Bereich der bKV verkünden. Rund 7.000 Notare haben nun die Möglichkeit, ihren Mitarbeitenden den Budgettarif „Crew Care“ anzubieten. Mit einem arbeitgeberfinanzierten Beitrag von etwa 40 Euro monatlich erhalten diese ein jährliches Gesundheitsbudget von bis zu 1.500 Euro. Ein weiterer Meilenstein: Die rund 10.000 Mitarbeitenden der Sana Kliniken AG profitieren von einer „tarifvertraglichen Lösung“, die ihnen ein privates Gesundheitsbudget von 300 Euro jährlich zugesteht. Partner für die Leistungserbringung ist die DKV, eine Tochter der Ergo-Gruppe, mit Sitz in Köln.

Beratung als Schlüssel zum Erfolg

Die Einführung von Budgettarifen durch die Hallesche Krankenversicherung hat den Markt nachhaltig beeinflusst. Uwe Jüttner, Product and Carrier Manager Health Solutions bei Aon, betont: „Um den Anforderungen einer heterogenen Belegschaft gerecht zu werden, sind flexible Benefit-Lösungen wie ein jährliches Gesundheitsbudget essenziell.“ Jüttner weist darauf hin, dass die Intention eines Tarifs nicht in der Maximierung der Inanspruchnahme liegt, sondern in der Bereitstellung hochwertiger medizinischer Versorgung im Notfall. Die Aufgabe der Berater besteht darin, schon zu Beginn der Gespräche mit dem Arbeitgeber den Bedarf zu klären und über die verschiedenen Konzepte aufzuklären.

Vertriebsinteresse an der bKV wächst

Die Einführung einer bKV ist für Unternehmen mit etwa 50 Mitarbeitenden relativ unkompliziert, während größere, tarifgebundene Firmen mit bis zu 1.000 Mitarbeitenden mit zusätzlichen finanziellen Herausforderungen rechnen müssen. Jüttner bestätigt, dass aktuell ein „großes vertriebliches Interesse“ an der bKV herrscht. Seit 2019 ist die bKV als Sachlohn anerkannt und bietet steuerfreie Vorteile bis zu einem monatlichen Wert von 50 Euro pro Arbeitnehmer.

Eine Branche im Wandel

Die bKV steht 2024 an einem Wendepunkt: Sie wandelt sich von einem Nischenprodukt zu einem zentralen Bestandteil der Mitarbeitergesundheitsvorsorge. Vermittler und Berater sind jetzt gefragt, diese Gelegenheit zu nutzen und den Unternehmen die vielfältigen Vorteile dieser innovativen Versicherungslösung näherzubringen.

Quelle

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe