Pflichtversicherung gegen Elementarschäden: Eine Lösung für den Klimawandel?

Die zunehmende Häufigkeit und Intensität von Naturkatastrophen wie Starkregen und Hagel, verstärkt durch den Klimawandel, erfordern neue Lösungsansätze in der Versicherungswirtschaft. Ein solcher Ansatz ist die Diskussion einer Pflichtversicherung gegen Elementarschäden. Aktuelle Daten zeigen, dass nur etwas mehr als die Hälfte der Wohngebäude in Deutschland gegen solche Schäden versichert sind, mit auffallend niedrigen Quoten in Bundesländern wie Niedersachsen und Bremen.

Die Kosten einer Einheitsversicherung – ein Balanceakt

Laut der Beratungsfirma Meyerthole Siems Kohlruss (MSK) würde die jährliche Einheitsprämie gegen Überschwemmungen etwa 190 Euro pro Hausbesitzer betragen. Interessanterweise wäre diese Prämie für einen Großteil der Hausbesitzer höher als die aktuellen, regionsspezifischen Tarife. Doch für Eigentümer in Gebieten mit hoher Hochwassergefahr, wo die Prämien momentan exorbitant hoch sind, würde eine solche Einheitsversicherung eine erhebliche finanzielle Erleichterung bedeuten.

Selbstbeteiligung – ein zweischneidiges Schwert

Die Einführung von Selbstbehalten könnte eine weitere Strategie zur Kostensenkung sein. MSK hat berechnet, dass bei einem Selbstbehalt von 160.000 Euro die Jahresprämie in der höchsten Hochwassergefährdungszone von 2.600 Euro auf 1.200 Euro sinken würde. Eine solche Maßnahme könnte die Prämien für stark gefährdete Lagen reduzieren, stellt aber gleichzeitig die Hausbesitzer vor neue finanzielle Herausforderungen.

Diese Entwicklungen zeigen, dass die Versicherungswirtschaft und die Politik gefordert sind, innovative und tragfähige Konzepte zu entwickeln, um den Herausforderungen durch den Klimawandel gerecht zu werden. Die Diskussion um eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung.

Quelle

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe