Versicherer rücken Katastrophenschutz in den Fokus

Bei der diesjährigen UN-Klimakonferenz, die mit über 90.000 Teilnehmern in Dubai stattfand, stand ein Thema besonders im Rampenlicht: Die Notwendigkeit, die globale Katastrophenresistenz zu stärken. Michaela Koller, Generaldirektorin von Insurance Europe, verdeutlichte in ihrer Ansprache, dass die Versicherungsbranche und die Behörden gleichermaßen gefordert sind. Die alarmierenden Zahlen sprechen für sich: Weltweit belaufen sich die Schäden aus Naturkatastrophen im Jahr 2022 auf geschätzte 275 Milliarden US-Dollar. Koller betonte die Dringlichkeit, neben der Emissionsreduktion auch die Anpassungsbemühungen zu intensivieren, um die katastrophalen Auswirkungen des Klimawandels einzudämmen.

David Howden, Gründer des britischen Versicherungsmaklers Howden, plädierte für verstärkte Bemühungen der Privatwirtschaft zum Schutz klimagefährdeter Länder, insbesondere im globalen Süden. Er sprach sich für innovative Kapitallösungen wie den auf der COP28 vorgestellten Verlust- und Schadensfonds aus, um die Versicherbarkeit in diesen Regionen zu gewährleisten. Howden sieht die Hauptproblematik darin, dass die erforderlichen Prämienhöhen für die betroffenen Länder nicht tragbar sind. Der neue Fonds könnte hier eine entscheidende Wende herbeiführen.

Die ehemalige US-Außenministerin Hillary Clinton rief zu einem Umdenken in der Versicherungsbranche auf. Sie wies darauf hin, dass Versicherungsunternehmen sich zunehmend aus risikoreichen Regionen zurückziehen und plädierte für die Einführung von parametrischen Versicherungen, die als effektive Maßnahme gegen die Folgen des Klimawandels angesehen werden.

Das Abschlussdokument der Konferenz spricht von einem notwendigen Übergang weg von fossilen Energien und setzt sich das Ziel, bis 2050 netto null Emissionen zu erreichen. Es wird ein beschleunigter Ausstieg aus der Kohle angestrebt und eine Verdreifachung des Volumens erneuerbarer Energien bis 2030 gefordert. Damit wird deutlich, dass die Versicherungsbranche eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung einer klimaresistenten Zukunft spielt.

Quelle

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe