PRESSEMITTEILUNG – Die eingetrübten Wirtschaftsaussichten fördern offensichtlich das „Angst-Sparen“. Dieses ersetzt auch mangels Alternative zunehmend das „Lust-Sparen“. Das ergibt sich aus der Herbstumfrage 2014 zum Sparverhalten der Deutschen. TNS Deutschland GmbH, Bielefeld, befragte dazu im Auftrag des Verbandes der Privaten Bausparkassen zum 52. Mal über 2.000 Bundesbürger im Alter von über 14 Jahren.
Nachdem im Sommer 2014 die Sparbereitschaft auf den mit Abstand tiefsten Wert seit Beginn dieser Umfragereihe gefallen war, stieg der Sparer-Anteil im Herbst 2014 um 10 Prozentpunkte auf
50 Prozent. Die damalige Reaktion auf die Entscheidung der Europäischen Zentralbank, den Leitzins auf ein neues Rekordtief zu senken, ist offenbar der Einsicht gewichen, für die Zukunft trotzdem mehr vorsorgen zu müssen. „Durch die trüben Konjunkturaussichten findet ein verstärktes Angst-Sparen statt“, erklärte dazu der Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Privaten Bausparkassen, Andreas J. Zehnder. „Geld unter das Kopfkissen zu legen, ist selbst bei Mini-Zinsen eben keine Alternative.“
Die wachsende Verunsicherung der Menschen spiegelt sich auch in den Sparmotiven wieder: Die „Altersvorsorge“ steht nach einem Anstieg um 13 Prozentpunkte auf 64 Prozent wieder auf Platz 1. Das Sparmotiv „Konsum/Anschaffungen“ verlor gegenüber der letzten Umfrage 6 Prozentpunkte und liegt jetzt mit 59 Prozent auf Platz 2.
Der Wunsch nach mehr Sicherheit drückt sich auch im deutlichen Zuwachs des drittwichtigsten Sparmotivs „Erwerb/Renovierung von Wohneigentum“ aus. 54 Prozent der Deutschen nennen es – nach 46 Prozent im Sommer 2014. Das Sparmotiv „Kapitalanlage“ folgt mit 32 Prozent der Nennungen. Zuletzt waren es 31 Prozent.
Nach ihrem zukünftigen Sparverhalten befragt, erklärten 8 Prozent, demnächst mehr sparen zu wollen. Im Sommer 2014 gaben dies 6 Prozent an. Weniger sparen wollen 12 Prozent – nach zuvor 11,1 Prozent. Der Sparklima-Index des Verbandes stieg deshalb von -4,4 auf -3,5 an. Dieser wird als Saldo aus den Prozent-Anteilen derjenigen berechnet, die künftig mehr sparen wollen, und derjenigen, die künftig weniger sparen wollen.