Fitch bestätigt ‚A+’-Finanzstärkerating der ALTE LEIPZIGER

PRESSEMITTEILUNG – London/Frankfurt, 26.11.2014 – Fitch Ratings hat das ‚A+’-Finanzstärkerating (Insurer Financial Strength, IFS) der ALTE LEIPZIGER Lebensversicherung auf Gegenseitigkeit (ALL) und der ALTE LEIPZIGER Versicherung Aktiengesellschaft (ALV) bestätigt. Der Ausblick der Ratings ist stabil.

Die ALL ist der Lebensversicherer und die Obergesellschaft des Alte Leipziger Konzerns (ALK). Fitch sieht die ALL und die ALV als Kerngesellschaften des ALK an. Daher basieren ihre Ratings auf einer Gruppeneinschätzung.

SCHLÜSSELFAKTOREN DES RATINGS

Grundlage des Ratings ist die starke Kapitalausstattung des Konzerns, der fortlaufend gute Kapitalertrag sowie die nachhaltige Marktstellung im Berufsunfähigkeits- sowie Geschäft der betrieblichen Altersvorsorge (bAV). Dem stehen als weitere Schlüsselfaktoren des Ratings die geringe geographische Diversifikation der Gruppe, das marktüberdurchschnittliche Risiko aus Aktieninvestments sowie das derzeit schwierige operative Umfeld für die deutsche Lebensversicherung entgegen.

Fitch sieht die Eigenmittel des ALK als stark an. Gemessen an der Deckungsrückstellung lag die Eigenkapitalquote der ALL zum Jahresende 2013 bei 3,9% und damit deutlich über der des Marktes von 1,8%. Die freie Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB) samt Schlussgewinnfonds (in % der Deckungsrückstellung) lag bei 6,1% ebenfalls über dem Marktschnitt von 5,7%.

Die starke Kapitalausstattung der Gruppe zeigt sich desweiteren in der Gruppensolvabilität von 217% zum Jahresende 2013 (2012: 198%). Fitch erwartet von der Gruppe, dass sie die starke Kapitalausstattung zum Jahresende 2014 bei einer Gruppensolvabilität von mindestens 200% aufrecht erhalten wird.

Die Nettoverzinsung der ALL lag 2013 bei 5,5% und damit über den vom Markt erzielten 4,7%. Fitch erwartet, dass die Nettoverzinsung der ALL auch 2014 über der des Marktes liegen wird. Ihre starken Kapitalanlageergebnisse ermöglichen es der ALL seit mehr als fünf Jahren, über einen erheblichen Puffer zwischen Kapitalertrag und den Aufwendungen für den Rechnungszins zu verfügen.

Fitch geht davon aus, dass die ALL zu den Top 10-Anbietern in der Berufsunfähigkeitsversicherung gehört. Zudem weist die ALL einen erheblichen Anteil an bAV-Geschäft auf, welches die starke Entwicklung der laufenden Beitragseinnahme unterstützt. Der ALK vertreibt seine Produkte ausschließlich in Deutschland, weshalb die geographische Diversifikation eingeschränkt ist. Fitch zieht in Erwägung, dass der Fokus auf den Heimatmarkt typisch für einen mittelgroßen Konzern wie den ALK ist.

Die Beitragseinnahmen der ALL stiegen 2013 um 5,9% an, während die Branche ein Wachstum von nur 4,0% erzielte. Fitch erwartet, dass die ALL im laufenden Geschäftsjahr aufgrund von höheren Einmalbeiträgen ein starkes Prämienwachstum erzielt.

Das Risiko aus Aktieninvestments des ALK ist im Vergleich zum Durchschnitt der deutschen Erstversicherer höher. Die Aktienquote der ALK lag zum Jahresende 2013 bei 7,5% und damit deutlich über dem Marktschnitt von 3,3%. Damit verzeichnet der ALK in gewisser Weise ein höheres Risiko aus der Volatilität der Börse als Wettbewerber.

Die Netto-Schaden/Kostenquote der ALV stieg von 2012 auf 2013 von 98,8% auf 99,8% an. Trotzdem glaubt Fitch, dass sich die längerfristige versicherungstechnische Ertragslage der ALV 2013 verbessert hat. Deutschland verzeichnete 2013 eine außergewöhnlich hohe Schadenbelastung aus Naturkatastrophen. Dadurch stieg die Netto-Schaden/Kostenquote 2013 auf 99,2% an (2012: 96,3%). Fitch erwartet von der ALV, dass sie in diesem Jahr ihre versicherungstechnische Ertragslage beibehält und eine Netto-Schaden-/Kostenquote von 99% oder weniger erzielt.

Der ALK vereinnahmte 2013 gebuchte Bruttobeiträge von 2,3 Mrd. Euro und wies zum Jahresende eine Bilanzsumme von 21,6 Mrd. Euro aus (2012: 20,5 Mrd. Euro). Außer Versicherungsgeschäft bietet der ALK Bauspar- und Investmentgeschäft an. Er bildet mit der HALLESCHE Krankenversicherung einen Gleichordnungskonzern.

RATINGSENSITIVITÄTEN

Eine Heraufstufung des Ratings ist kurz- bis mittelfristig unwahrscheinlich, es sei denn, dass die Gruppe deutlich gestiegene Unternehmensgröße und Geschäftsvolumen sowie verbesserte Diversifikation unter Beibehaltung der starken Kapitalausstattung erreichen würde.

Schlüsselfaktoren für eine Herabstufung umfassen eine erheblich rückläufige Kapitalausstattung (die sich zum Beispiel an einer – nicht nur vorübergehenden – Konzernsolvabilität von unter 160% zeigen kann) sowie den Verlust der starken Marktstellung im BU- oder bAV-Geschäft.

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe