Bilanzpressekonferenz 2014
PRESSEMITTEILUNG – Oberursel/Stuttgart, den 21. Mai 2014. Die ALTE LEIPZIGER Lebensversicherung auf Gegenseitigkeit und die HALLESCHE Krankenversicherung auf Gegenseitigkeit sehen sich angesichts überdurchschnittlicher Ergebnisse im Geschäftsjahr 2013 für die kommenden Jahre und die Niedrigzinsphase gut gerüstet.
Die Ertragskraft der Gesellschaften wurde erneut gestärkt. Damit können die Garantieversprechen und langfristige Leistungszusagen an die Kunden auch bei anhaltenden Niedrigzinsen erfüllt werden. Die gute Finanz- und Ertragslage, die auch von Rating-Agenturen bestätigt wird, ermöglichten wieder eine Erhöhung der Rückstellungen und des Eigenkapitals. Die Risikotragfähigkeit konnte weiter verbessert werden.
Die ALTE LEIPZIGER Leben erreichte mit einem Zuwachs von 5,9 % auf rund 1,9 Mrd. € ein über dem Marktdurchschnitt liegendes Beitragswachstum und hat ihre Kostenergebnisse erneut verbessert. Auch die HALLESCHE Krankenversicherung steigerte im Berichtsjahr die gebuchten Bruttobeiträge um 4,6 % auf 1.148 Mio. € und damit stärker als der Durchschnitt der PKV-Unternehmen.
Der Gesamtumsatz des Konzerns, einschließlich der Mittelzuflüsse im Bauspar- und Investmentfondsgeschäft, entwickelte sich positiv: Er stieg um 5,5 % von 3,7 Mrd. € auf 3,9 Mrd. €.
Die Geschäftsergebnisse im Einzelnen:
ALTE LEIPZIGER Lebensversicherung
Neugeschäft weitgehend stabil
Der Neuzugang der ALTE LEIPZIGER Lebensversicherung lag bei 589 Mio. € und damit leicht unter dem Rekordergebnis des Vorjahres (603 Mio. €). Das Einmalbeitragsgeschäft sank um 1,2 % auf 404 Mio. € (Vorjahr: 409 Mio. €). Hier wirkte sich aus, dass die ALTE LEIPZIGER ihren Kunden bei aufgeschobenen Rentenversicherungen in den ersten beiden Jahren nur die Garantiezinsen zusagt. Der Anteil der Betrieblichen Altersversorgung am Einmalbeitragsgeschäft lag bei rund 50 %.
Das Neugeschäft gegen laufenden Beitrag verringerte sich leicht um 4,4 % auf 186 Mio. €. Der Markt weist ein Minus von 12,8 % aus.
Nettoverzinsung und Rohüberschuss erneut auf hohem Niveau
2013 erreichte die Nettoverzinsung 5,5 %. Die Erträge aus der Versicherungstechnik und der Kapitalanlage führten auch nach Bildung der Zinszusatzreserve (2013: 97 Mio. €) und der Beteiligung der Kunden an den Bewertungsreserven (2013: 65 Mio. €) zu einem hohen Rohüberschuss, der sich von 496 Mio. € um 22 % auf 606 Mio. € erhöhte. Ohne die Finanzierung der Zinszusatzreserve und der Beteiligung an den Bewertungsreserven hätte die Nettoverzinsung bei 4,6 % gelegen.
Eigenkapital jetzt bei 630 Mio. €
Die Politik der kontinuierlichen Stärkung der Finanzkraft wurde fortgesetzt: Dem Eigenkapital wurden 61 Mio. € zugeführt. Es beträgt nun 630 Mio. €. Mit einer Eigenkapitalquote von rund 3,9 % nimmt die ALTE LEIPZIGER eine Spitzenposition im Markt (1,8 %) ein. Die notwendige Eigenmittelausstattung bei Einführung von Solvency II wird hierdurch erleichtert.
Sichere Kapitalanlagen
Der von der ALTE LEIPZIGER Lebensversicherung verwaltete Kapitalanlagebestand erhöhte sich 2013 auf 17,9 Mrd. € (Vorjahr: 16,9 Mrd. €). Die Kapitalanlagen waren auch 2013 ausgewogen und sicher investiert: Zu rund 86 % handelte es sich um Zinsträger, der Aktienanteil lag per 31.12.2013 bei 8,6 %. Der Aktienanteil trug durch die starke Börsenentwicklung zum überdurchschnittlichen Rohüberschuss bei.
Kostenmanagement stärkt Wettbewerbsfähigkeit
Durch striktes Kostenmanagement konnte – bei gleichzeitig wachsendem Beitragsaufkommen – die Verwaltungskostenquote weiter gesenkt werden. Sie erreichte 1,9 % (Vorjahr: 2,0 %). Die Abschlusskostenquote sank von 4,7 % auf 4,5 %. Diese Entwicklung wurde durch den hohen Anteil von Kollektivverträgen im Geschäft mit Betrieblicher Altersversorgung begünstigt.
Neue biometrische Produkte
Die ALTE LEIPZIGER gehört zu den anerkannten Anbietern von Berufsunfähigkeitsprodukten, deren Anteil am Neugeschäft gegen laufenden Beitrag 2013 rund 31 % erreichte. Die über Jahrzehnte aufgebaute Kompetenz floss 2013 auch in die Entwicklung neuer biometrischer Produkte ein. So sind seit vergangenem Jahr alle aufgeschobenen privaten Rentenversicherungen mit einer kostenfreien Pflegerenten-Option ausgestattet. Damit kann der Kunde bei Rentenbeginn wählen, ob er gegen einen Abschlag seiner Altersrente im Gegenzug die doppelte Rente bei Pflegebedürftigkeit erhält.
Außerdem wurde eine neue, wesentlich attraktivere Risiko-Lebensversicherung mit Berufsgruppenbonus und Unterscheidung zwischen Rauchern und Nichtrauchern in den Markt eingeführt. Die ALTE LEIPZIGER sagt zu, dass die Versicherungsleistung im Leistungsfall bereits fünf Tage nach Eingang der vollständigen Unterlagen an die Hinterbliebenen ausgezahlt wird.
Ausbau der Fondspalette für ALfonds
Ein zweiter Schwerpunkt der Produktentwicklung war der Ausbau der Fondspalette für die fondsgebundene Rentenversicherung
ALfonds. Kunden können eine individuelle Vorauswahl treffen oder die Portfolios „Vermögen“ und „Zukunft“ wählen. Die in den Portfolios enthaltenen Fonds werden regelmäßig überprüft, damit sie den hohen Qualitätskriterien der ALTE LEIPZIGER immer entsprechen.
Klare Haltung gegenüber Garantieprodukten
In der Diskussion über die Zukunft der Lebensversicherungen mit festem Garantiezins über die gesamte Vertragslaufzeit hat die ALTE LEIPZIGER seit langem eindeutig Stellung bezogen und diese bestätigt. Besonders in der Betrieblichen Altersversorgung ist die Nachfrage nach Garantieprodukten ungebrochen.
HALLESCHE Krankenversicherung
Marktanteil stabil
Die Gesamtzahl der Versicherten der HALLESCHE stieg um 2,0 % auf 612.448 (2012: 600.391). Der Bestand in der Vollversicherung sank um 1,1 % von 242.895 auf 240.304 Personen. Die politische Diskussion um die Bürgerversicherung im Bundestagswahlkampf, die sich stärker durchsetzenden Regeln zur Provisionshaftung und die noch nicht vollständige Akzeptanz der Unisex-Tarife reduzierten das Neugeschäft der Vollversicherungen in der gesamten PKV-Branche.
Die HALLESCHE verzeichnete in der Zusatzversicherung einen Anstieg um 4,1 % auf 372.144 (Vorjahr: 357.496) Personen.
Der Marktanteil der HALLESCHE lag 2013 weiterhin bei 2,7 %.
Die gebuchten Bruttobeiträge stiegen um 4,6 % und beliefen sich Ende 2013 auf 1.148 Mio. € (2012: 1.098 Mio. €).
Mit 2,0 Mio. € Monats-Soll-Beitrag inklusive gesetzlichem Zuschlag lag das Neugeschäft der HALLESCHE 2013 unter dem Vorjahreswert von 4,9 Mio. €.
Wegen des geringeren Neugeschäfts stieg die Verwaltungskostenquote leicht von 2,3 % auf 2,5 %. Die Versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote nahm überwiegend aufgrund der Ergebnisse des Leistungsmanagements und geringerer Abschlusskosten stark von 13,0 % im Vorjahr auf 17,8 % zu.
Kapitalanlageergebnis leicht gesunken
Das Kapitalanlageergebnis sank 2013 leicht von 259 Mio. € auf 254 Mio. €. Auch die Nettoverzinsung ging von 4,38 % im Vorjahr auf 3,92 % zurück. Im Interesse ihrer Versicherten setzt die HALLESCHE weiterhin auf Sicherheit in der Kapitalanlage.
Der Bruttoüberschuss stieg 2013 auf 220 Mio. € (2012: 182 Mio. €). Verantwortlich hierfür sind überwiegend die moderate Leistungsentwicklung und die niedrigen Vertriebskosten aufgrund der Neugeschäftsentwicklung im Berichtsjahr.
Eigenkapital weiter gestärkt
Das Eigenkapital wurde auch 2013 wieder aufgestockt und erreichte Ende des Jahres insgesamt 254 Mio. € (2012: 239 Mio. €).
Allein in den Jahren von 2009 bis 2013 wurde das Eigenkapital zur Sicherung der nachhaltigen Finanzstärke des Unternehmens um insgesamt 43 % erhöht. Die Eigenkapitalquote liegt mit 22,1 % deutlich über dem Branchenschnitt von 14,7 %.
Der Rückstellung für erfolgsabhängige Beitragsrückerstattung (RfB) wurden 2013 insgesamt 195 Mio. € (Vorjahr: 156 Mio. €) gutgeschrieben. Ende 2013 belief sich die RfB auf 393 Mio. €.
Innovatives Beitragsmodell in privater Pflegetagegeldversicherung: OLGAflex
Die Nachfrage nach Pflegeversicherungsprodukten nimmt ständig zu. Um den Einstieg in die Pflegevorsorge zu erleichtern, hat die HALLESCHE ihre Produktlinie erweitert und OLGAflex mit umfassenden Pflegevorsorgeleistungen über alle Versorgungsstufen (Stufe 0 bis 3) und der Möglichkeit zur flexiblen Beitragszahlung an den Markt gebracht. Der Versicherte kann zwischen dem klassischen Beitragsmodell und reduzierten Startbeiträgen wählen. Auch im späteren Versicherungsverlauf können die Beiträge ohne Angabe von Gründen reduziert werden.
Betriebliche Krankenversicherung – Lösungen für Firmenkunden
Ihre starke Position im Geschäft der Betrieblichen Krankenversicherung unterstreicht die HALLESCHE mit VORSORGEplus. Das einzigartige Angebot umfasst Vorsorge-Schecks, mit denen Mitarbeiter eine im Vergleich zur gesetzlichen Versicherung erweiterte Auswahl von Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch nehmen können. Der Arbeitgeber leistet damit einen Beitrag zur Gesundheit seiner Mitarbeiter.
Tochtergesellschaften des Konzerns
Nach weitgehenden Maßnahmen zur Effizienzsteigerung erreichte die ALTE LEIPZIGER Versicherung AG eine Trendumkehr bei der Entwicklung von Beitragseinnahmen und Neugeschäft: So erhöhten sich die gebuchten Bruttobeiträge um 0,2 % auf 415,2 Mio. €. Das Neugeschäft stieg deutlich um 29,5 % auf 48,7 Mio. €. Wachstumstreiber für das gute Neugeschäft war, neben den Gewerbesparten, das Kraftfahrtversicherungsgeschäft, das durch die Einführung eines neuen Tarifs mit den Ausprägungen »compact«, »classic« und »comfort« Auftrieb erhielt. In allen Deckungsvarianten haben Vermittler die Möglichkeit, den Versicherungsschutz durch optionale Bausteine bestmöglich auf die Bedürfnisse ihrer Kunden zuzuschneiden. Die Aufwendungen für Versicherungsfälle und die Netto-Schadenquote sind aufgrund von Unwetter- und Großschadenereignissen um 1,4 % bzw. 0,5 Prozentpunkte gestiegen. Die Schaden-Kosten-Quote für eigene Rechnung (Combined Ratio) der ALTE LEIPZIGER Sach erhöhte sich deshalb leicht auf 99,8 % (Vorjahr: 98,8 %). Die vorausschauende Rückversicherungspolitik der Gesellschaft wirkte sich in diesem von heftigen Naturereignissen geprägten Jahr positiv auf diese Quoten aus.
Die ALTE LEIPZIGER Bauspar AG hatte sehr frühzeitig die Guthabenverzinsung in ihren Bauspartarifen an das lang anhaltende Niedrigzinsniveau angepasst. Das führte zu einem Geschäftsrückgang auf 562 Mio. € Bausparsumme. Die Bestände an Baudarlehen und Bauspareinlagen sind dagegen um 2,7 % (auf 1.206 Mio. €) bzw. 5,8 % (auf 1.013 Mio. €) gewachsen. Der Jahresüberschuss nach Steuern und Stärkung der Reserven lag mit 1,3 Mio. € auf Vorjahresniveau.
Das Fondsvolumen der ALTE LEIPZIGER Trust Investment-GmbH lag zum Jahresende mit 4,3 Mrd. € um 1,6 Mrd. € über dem Vorjahr. Der Anstieg resultierte dabei insbesondere aus dem Bereich der konzerneigenen Spezialfonds. Auch der Zufluss zu den Publikumsfonds war sehr zufriedenstellend; ihr Volumen erhöhte sich um 12,1 % auf 411 Mio. €.
Ausblick 2014
Für 2014 rechnet die ALTE LEIPZIGER Leben mit einem Neugeschäft auf dem Niveau von 2013. Besondere Chancen werden in der Betrieblichen Altersversorgung, bei Berufsunfähigkeitsversicherungen sowie bei fondsgebundenen und konventionellen Rentenversicherungen gesehen. Für den in Zukunft stark an Bedeutung gewinnenden Pflege-Markt wird Ende dieses Jahres eine selbständige Pflegerentenversicherung angeboten, die über zahlreiche kundenfreundliche Bestandteile, auch im Bereich der Assistance, verfügen wird.
Die HALLESCHE setzt in den Voll- und Zusatzversicherungstarifen weiterhin auf sehr hohe, vertraglich garantierte Produktqualität. Wachstumsimpulse werden vor allem für die Betriebliche Krankenversicherung sowie die ergänzende Pflegezusatzversicherung erwartet. Das Neugeschäft wird über Vorjahr erwartet.
Die Risikotragfähigkeit wird weiterhin im Mittelpunkt der Konzernstrategie stehen, um den Herausforderungen von Niedrigzinsphase und Solvency II erfolgreich zu begegnen.
Der ALTE LEIPZIGER – HALLESCHE Konzern ist mit den Geschäftsergebnissen 2013 gut aufgestellt und kann optimistisch in die
Zukunft blicken.