GDV: Schadenbilanz 2012 – Zahl der Wildunfälle erreicht Höchststand

PRESSEMITTEILUNG – Die deutschen Kraftfahrtversicherer registrierten 2012 so viele Wildunfälle wie noch nie. Sie stiegen sprunghaft um zehn Prozent auf 258.000. Für Zusammenstöße mit Rehen, Wildschweinen und anderem Wild zahlten die Versicherer 583 Millionen Euro an ihre Kunden – auch das ist ein neuer Rekord. Diese Zahlen liefert eine aktuelle Statistik des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

 

Anzahl der Pkw-Wildunfälle und Leistungen der Teil- und Vollkaskoversicherer
Jahr
Anzahl der Wildunfälle
Veränderung
gegenüber dem
Vorjahr
Versicherungs-
leistungen
in Euro
2008
241.000
7%
500 Millionen
2009
232.000
-4%
490 Millionen
2010
243.000
5%
520 Millionen
2011
235.000
-3%
510 Millionen
2012
258.000
10%
583 Millionen

 

Angeführt wird die Schadenbilanz für Pkws allerdings mit weitem Abstand von Glasbruchschäden. Die Kraftfahrtversicherer zahlten letztes Jahr gut 1,1 Milliarden Euro für diese Schäden. Schäden durch Wildunfälle rangieren auf Platz zwei, dicht gefolgt von Schäden durch Marderbisse und Unwetter. Das Schadenvolumen für Sturm- und Hagelschäden fällt um 265 Millionen Euro geringer aus als im Jahr zuvor. 2012 gab es nur wenige Naturereignisse. Auf Platz fünf landen Diebstähle von beispielsweise Radios und Navigationsgeräten.

 

Pkw-Schadensfälle der Kaskoversicherer nach Art des Teilkaskoschadens 2012
Rang
Art des Kaskoschadens
Anzahl der Fälle
Veränderung zu 2011
Versicherungs-
leistungen in Euro
1.
Glasbruch
2.324.000
-9%
1.114 Millionen
2.
Wildschäden
258.000
10%
583 Millionen
3.
Marderbisse
233.000
2%
64 Millionen
4.
Sturm, Hagel, Blitz
223.000
-35%
425 Millionen
5.
Teilentwendungen (u. a. Radio, Navis usw.)
124.000
-14%
165 Millionen

 

Tipp für unterwegs: Riskante Ausweichmanöver vermeiden!

Jeden Tag passieren mehr als 700 Wildunfälle auf deutschen Straßen, obwohl Verkehrsschilder an bekannten Gefahrenstellen vor Wildwechsel warnen. „Autofahrer sollten ihre Fahrweise der Situation anpassen“, sagt Bernhard Gause, Mitglied der Hauptgeschäftsführung im GDV. Vor allem in der Dämmerung gilt es, am Rand von Wiesen, Feldern und Wäldern die Geschwindigkeit zu verringern und vorausschauend zu fahren. „Im Ernstfall sollte man riskante Ausweichmanöver vermeiden“, rät Gause. Der Zusammenprall mit einem anderen Auto oder einem Baum hat meist größere Ausmaße als die Kollision mit einem Tier.

Welche Versicherung zahlt bei einem Wildunfall?

Schäden am eigenen Fahrzeug, die durch Haarwild – wie Rehe und Wildschweine – verursacht werden, zahlt die Teilkaskoversicherung. Einige Versicherer haben ihren Schutz sogar auf alle Wirbeltiere ausgeweitet. „Bei einem Unfall sind Fotos vom Unfallort, dem Tier und dem Fahrzeug hilfreich für eine schnelle Schadenbearbeitung“, erläutert Gause.  Das verletzte oder tote Tier sollte man wegen möglicher Tollwutgefahr nicht anfassen. Das ist Aufgabe des Försters oder Jagdpächters.

Tipps zu Versicherungsfragen nach einem Wildunfall

  1. Absichern der Unfallstelle: Warnblinklicht einschalten und das Warndreieck aufstellen.
  2. Die Polizei benachrichtigen.
  3. Wildbescheinigung vom zuständigen Förster oder Jagdpächter ausstellen lassen.
  4. Fotos vom Unfallort, vom Tier und vom Fahrzeug machen. Dies ist hilfreich für eine schnelle Schadenbearbeitung.
  5. Den Versicherer anrufen, bevor Reparaturen am Pkw vorgenommen werden.

Weitere Informationen auf www.gdv.de.
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