DKM 2013 – vor, auf oder nach der Welle?

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Fachkongress oder Mekka für Prospektsammler? Kontroverse Fachdiskussionen oder belangloser Plausch bei Bier und Wurst? Fundierte Worksshop oder exotische Give aways? Weiterbildungswelt oder Rummel? Was bringt die DKM2013 für Finanz- und Versicherungsvermittler?

Die DKM hat sich in stürmischer See behauptet

Noch vor wenigen Jahren haben Makler und Versicherungsvermittler ebenso wie Versicherer laut darüber nachgedacht, ob die Teilnahme an der jährlichen DKM im Oktober in Dortmund Sinn macht und beiderseitigen Nutzen bringt. Merkwürdige Give-aways wie Straßenbesen, Messeteilnehmer, die tütenweise Prospekte schleppten, Referenten und Standattraktionen, die eher die Boulevardpresse bedienen als zu einer Fachmesse gehören, brachten ebenso wie schon früh geöffnete Bierstände und wenig solide erscheinende Hostessen den Ruf der Messe ins Wanken.

Kritische Fragen mussten sich Versicherer gefallen lassen, die mit immer bombastischeren Messeständen aufwarteten. Einstöckig war nicht genug, die Dortmunder Wetsfahlenhallen machten auch zweistöckig möglich. An manchem Stand gab zwischenzeitlich es mehr Standbetreuer als Fachbesucher. Aufgegebene Messeflächen von Mitbewerbern wurden gern von anderen Aussteller übernommen. Teurer Gigantismus pur.

Dennoch: Die DKM hat sich als Fachmesse der Finanz- und Versicherungsbranche behauptet und manche Regionalmesse konnte ihr nicht Rang ablaufen. Bemühungen um einen der Branche angemesseneren soliden Auftritt der Aussteller, exzellente Referenten und Experten haben dazu ebenso wie die während der Messe stattfindenden Fachkongresse beigetragen. Vieles was hier besprochen wurde, strahlte auch weit nach der Messe in die Branche aus.

Persönlich habe ich aus dem DKM-Jahrgang 2012 die Themen um mehr Transparenz, die Förderung gemeinsamer technischer Standards, die Bemühungen um Maklernachwuchs und die Inititativen rund um das Thema „Frauen.Finanzen. Führung.“ in besonders positiver Erinnerung.

Die nächste Sturmflut mit IMD2 naht – die Branche macht sich fit

Das 2013er Programm macht deutlich, mit welchen Themen die Branche sich für die Zukunft auch unter den Zeichen von IMD2 fit machen will. Als eines der großen Messethemen wir die Qualifizierung der Finanz- und Versicherungsvermittlung angekündigt – ein Thema, was nicht nur durch die Erwartungen aus Brüssel mit IMD2 sondern auch durch Verbraucherschützer und die GDV-Initiative „gut beraten“ vorangetrieben wird.

Auch wenn das genaue Prozedere des „Punktesammeln“ und die Verwaltung der Weiterbildungspunkte noch nicht ganz klar ist, wird die Messe das Thema der fachlichen Qualifikation mit 64 angekündigten Workshops fördern.

13 Kongresse und Foren werden sich mit vielen Details der anspruchsvollen Tätigkeit der Finanz- und Versicherungsvermittler und Berater befassen, die häufig durch Medien und auch Kunden kaum gewürdigt werden. Dazu gehören Impulse die Auswirkungen der neuen Registrierung der Vermittler laut Gewerbeordnung mit dem §34f der GewO in der Praxis entsprechend umzusetzen. Tipps für notwendigen Maßnahmen aus der fortschreitende Digitalisierung, die Präsentation von effizienteren Kundenbindungsprogrammen oder die Themen wie Compliance und der weiterentwickelte Branchenkodex.

Hilfe für klaren Kurs von Vermittlerfirmen

Der Kunde kommt mit seinen Erwartungen an umfassenden Service sowie eine effektive Gestaltung der Betriebsabläufe in den Vermittler- und Beratungsbüros bei der Messe thematisch ebenfalls nicht zu kurz. Der fachliche Austausch darüber, wie die zunehmenden Aufgaben im Maklerbüro, effizient umgesetzt werden können oder wie Maklerfirmen geeignete Mitarbeiter gewinnen und qualifizieren sind nur einige Beispiele für die Messeangebote für mehr KnowHow. Sie werden sicher viel Anklang bei den Fachbesichern finden.

Wichtige Schwerpunkte sind auch die Fachthemen, die zur Steigerung der Beratungsqualität durch die Messeteilnehmer beitragen können. Die Foren um das Thema Arbeitskraftsicherung sowie den dazu durchaus konträr diskutierten Bewertungen von Vergleichssoftwareherstellern und Verbraucherschützern versprechen ebenso neue Fachimpulse, wie innovative Konzepte beim Umgang mit dem Thema Berufsunfähigkeitsabsicherung.

Fazit:

Wenn am Ende des zweiten Messetages zahlreiche Messeteilnehmer bei der „DKM-Kreuzfahrt & dem Captain´s Dinner“ den Tag ausklingen lassen, dann kommt wohl der wichtigste Aspekt der Messe zum tragen – das „Netzwerken“. Dabei werden die Eindrücke vom ersten Messetag und viele Fachthemen diskutiert. Und es wird so manche auch für den Kunde nützliche Kooperation zwischen Makler und Finanzberatern begründet.

Deshalb sei dieser „Kreuzfahrt“ mit Bier, Sekt oder Selter ebenso wie der DKM eine ruhige See mit illustren Gästen gewünscht, bevor das Jahresendgeschäft beginnt.

Wie sehen Sie denn die Entwicklung der DKM in den letzten Jahren?


Dr. Peter Schmidt

Peter_Schmidt_PortraitUnternehmensberater im Bereich Versicherungen mit langjähriger Erfahrung als  Führungskraft und Vorstand im Bereich Personenversicherung / Maklervertrieb bei deutschen Versicherern. Er twittert als „assekuranzdoc“.

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe