Ehemaliger Regierungsberater gegen staatlich subventionierte Zuzahlungen in gesetzliche Rente
München. Der frühere Chef der Wirtschaftsweisen, Bert Rürup, lehnt freiwillige Zuzahlungen in die gesetzliche Rente ab. „Gut gemeint ist noch nicht gut“, sagte Rürup der Wirtschaftszeitung Euro am Sonntag laut Vorabbericht (E-Tag 8. Juni 2013). Der Präsident der Deutschen Rentenversicherung, Herbert Rische, hatte solche Zahlungen in der vergangenen Woche in die Diskussion gebracht und dafür staatliche Zuschüsse eingefordert. „Diese Zusatz-Vorsorge ist nicht nachhaltig finanziert und erhöht damit die verdeckte Staatsverschuldung“, sagte Rürup. Die zukünftigen Beitragszahler würden durch eine solche Ausweitung des Umlagesystems weder zahlreicher noch produktiver.
Rürup leitete von 2005 bis 2009 den Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und ist einer der Väter der staatlich bezuschussten privaten Altersvorsorge, beispielsweise der Riester-Rente. Er ist derzeit Präsident des Handelsblatt Research Institutes, das zur Verlagsgruppe Handelsblatt gehört. Die stellvertretende Vorsitzende der Linkspartei, Sahra Wagenknecht, begrüßte den Vorschlag Risches. „Eine solche freiwillige Zusatzvorsorge ist allemal besser, als wenn die Leute ihr Geld den Zockern am Kapitalmarkt überantworten“, sagte sie Euro am Sonntag. Die Riester-Rente, bei der ein Teil der Investments in Aktien wandern kann, leiste solch einer Zockerei Vorschub.