Heute erreichte das Tagesbriefing folgender Kommentar von Rechtsanwalt Joachim Bluhm zum Rauswurf von Axel Kleinlein beim Bund der Versicherten.
„Kleinlein war ungehorsam“
Das eigentliche Problem ist Horst Gobrecht, ein alter und (was selbst ich bedauere) kranker Mann von unglaublicher Eitelkeit, der in der 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts für drei Jahre SPD-Finanzsenator der Freien und Hansestadt war und der es auch heute noch schätzt, als „Herr Senator“ angeredet zu werden. Diesen Mann haben seine Parteifreundin Lilo Blunck und Thorsten Rudnik in der Mitgliederversammlung 2006 (von vielen als „Machtergreifung“ bezeichnet) als Aufsichtsratsvorsitzendern vorgeschlagen und wählen lassen, was er mit der Berufung von Frau Blunck zur Vorstandsvorsitzenden und Herrrn Rudnik zu ihrem Stellvertreter gedankt hat. Frau Heike Fricke, die Lebensgefährtin von Herrn Rudnik, durfte als drittes Vorstandsmitglied auch noch mitmachen.
Gobrecht und seine Zweitstimme (Schadendorf) haben bis heute nicht begriffen, was Aufgabe eines „Aufsichts“rats ist. Sie haben zugeschaut, wie Lilo Blunck und Thorsten Rudnik den Verein von 2006 bis 2010 in die Bedeutungslosigkeit und an den Rand der Pleite gebracht haben. Erst als die Schieflage Ende 2010 unübersehbar wurde und selbst die (damals) an Niebelungentreue kaum zu überbietende Belegschaft aufbegehrte, wurden beide tätig, dies nicht, weil sie endlich ihre Aufgabe begriffen hatten, sondern nur, weil ihre persönliche Haftung wegen Verletzung ihrer Pflichten als Aufsichtsratsmitglieder unübersehbar wurde. Sie haben Blunck und (leider nur für eine logische Sekunde) auch Rudnik abbberufen und mit Herrn Hartmuth Wrocklage (ebenfalls früherer Senator) einen Mann als Übergangs-Vorstandsvorsitzenden eingesetzt, der seinen Job zur Überraschung aller Beteiligten und Betroffenen, zu denen auch ich gehöre, wirklich gut gemacht hat.
Die von Wrocklage in 2010 geleistete Wieder-Aufbauleistung war beachtlich. Er hat erkannt, dass die zuvor von Blunck/Rundnik mit gewaltigem Kostenaufwand bekämpften „Vorstandskritiker“ (die „VerUNsicherten“) sich lediglich für einen streitbaren BdV eingesetzt haben – denn nur dies braucht die Welt, nicht aber einen weiteren Schmusekater. Auch hat Wrocklage dafür Sorge getragen, dass als Ergebnis einer Ausschreibung ein neuer Vorstandsvorsitzender eingesetzt wurde, eben Axel Kleinlein, der genau das mitbrachte, was ein streitbarer BdV benötigt: Sachverstand, Kontakte und den Mut, den Mund aufzumachen.
Das Problem war nur: Kleinlein war ungehorsam. Er war nicht bereit, über die von Gobrecht (nebst Zweitstimme Schadendorf) und Rudnik in den Jahren zuvor gemachten Fehler den Mantel der Liebe zu decken. Er machte sich ans Aufräumen. Und das war für Gobrecht und Rudnik natürlich unbequem und gefährlich. Rudnik verstieg sich zum permanenten Nein-Sager (was in einem aus zwei Personen bestehenden Vorstand tödlich ist) und sorgte dafür, dass Gobrecht ihn und sich selbst aus der Gefahrenzone bringt: Durch Entlassung von Kleinlein und – der „Ausgewogenheit“ wegen – auch von Rudnik. Letzterer fällt weich, denn er bleibt ja leitender Mitarbeiter des BdV und kann als solcher sein destruktives Wirken fortsetzen.
Die Probleme des BdV sind nur dadurch zu lösen, dass er sich vollständig und konsequent seiner personellen Altlasten entledigt: Gobrecht, Schadendorf, Rudnik und Fricke müssen gehen. Erst dann bekommt der Verein unter Wrocklage (der dann auch nicht mehr auf Gobrecht Rücksicht nehmen muss) und Kleinlein eine Chance. Ich fordere jedes interessierte Mitglied des BdV auf, hieran mitzuwirken und Antrag auf Einberufung einer außerordentlichen Mitgliederversammlung zu stellen, die Gobrecht und Schadendorf abwählt. Diese haben den Verein genug geschädigt.
Joachim Bluhm
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