Verletzungsrisiko für Fußballfans
- Stehend jubeln kann im Cabrio tödlich enden
- Wer sich ungesichert verletzt, haftet mit
- Fahne im Autofenster erhöht Einbruchrisiko
PRESSEMITTEILUNG – München, 16. Juni 2014: Heute Abend greift die deutsche Nationalmannschaft im Spiel gegen Portugal endlich ins WM-Geschehen ein.
Schon seit Tagen haben Fußballfans ihre Autos in schwarz-rot-gold geschmückt. Siege werden meist mit spontanen Autokorsos gefeiert. Das Auto wird zur Showbühne, feiernde Fans lehnen sich aus dem Fahrzeug. In Cabrios fläzen sich die Mitfahrer auf dem eingeklappten Verdeck oder jubeln im Stehen. Doch bei einer plötzlichen Bremsung oder bei einem Unfall ist die Gefahr einer Verletzung sehr hoch.
Die Unfallexperten im Allianz Zentrum für Technik (AZT) haben den Aufprall eines Fanautos mit 40 km/h auf ein stehendes Fahrzeug simuliert. Der Versuch mit Testdummies zeigt, dass Anschnallen Leben retten kann: „Bei einem realen Unfall hätten die ungesicherten Fans mit großer Wahrscheinlichkeit den Crash nicht überlebt“, sagt Christoph Lauterwasser, Leiter des AZT. „Selbst bei einem Unfall mit nur sechs km/h kann sich ein Mitfahrer, der in einem Cabrio auf dem eingeklappten Verdeck sitzt, kaum mehr festhalten“, so Lauterwasser.
Der Tipp des Experten: „Auch wenn es schwerfällt: Bitte sitzen Sie auch in Feierlaune bei offenen Fenstern oder geöffnetem Verdeck nur angeschnallt im Auto!“
Wird man als Mitfahrer verletzt und war nicht angeschnallt, haftet man für eingetretene Schäden mit. Hinzu kommt: Neben den Verletzungen riskieren nicht angeschnallte Mitfahrer ihren Versicherungsschutz. Beispielsweise Verdienstausfall und Schmerzensgeld werden von der Kfz-Haftpflicht des Unfallverursachers nur anteilig übernommen.
Sicherheitsrisiko durch Fanartikel am Auto
Steckfahnen fürs Seitenfenster, Überzieher für Außenspiegel, Flagge auf der Motorhaube: Schmuck wie dieser sollte bei Fahrten mit hoher Geschwindigkeit abgenommen werden, denn es besteht die Gefahr, dass er sich löst. Wird dadurch ein folgendes Fahrzeug beschädigt, kommt die Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung für den Schaden auf. Schäden am eigenen Fahrzeug muss man selbst zahlen, es sei denn, man hat eine Kaskoversicherung.
Wer eine Fahne ins Autofenster klemmt, sollte sie nach der Fahrt wieder abnehmen. Sonst kann das Fenster nicht richtig geschlossen werden – bei einem Diebstahl droht der Verlust des Versicherungsschutzes.
