Auf der diesjährigen Fachmesse DKM in Dortmund stand ein Thema im Mittelpunkt: Trotz des Vormarschs von KI und digitalen Tools setzen führende Versicherungsmanager auf die menschliche Beratung. „Der Mensch braucht menschliche Beratung“, betonte Stefanie Schlick, Vorstandsvorsitzende der Sparkassenversicherung Sachsen, während der Podiumsdiskussion „Mehr als Beitrag und Police“. Versicherungsvermittler seien unverzichtbar, weil sie Komplexität für Kunden verständlich machen und Vertrauen schaffen. Thilo Schumacher, CEO der Axa Deutschland, ergänzte, dass KI zwar schnelle Antworten liefere, aber keine Sicherheit über deren Wahrheitsgehalt biete. „Die Welle schwappt zurück. Menschliche Wärme und Nähe werden in der Versicherungsberatung wieder stärker gefragt sein“, so Schumacher.
Technologie als Werkzeug, nicht als Ersatz
Auch Torsten Uhlig, Vorstandsvorsitzender der Signal Iduna Gruppe, sieht die Zukunft in einer Kombination aus Technologie und persönlicher Betreuung: Vermittler müssten moderne Kanäle beherrschen, um Kundinnen und Kunden flexibel zu erreichen – ob digital oder persönlich. Der digitale Wandel dürfe nicht als Konkurrenz, sondern als Unterstützung verstanden werden. Ruedi Kubat, Chef der Allianz Lebensversicherung, erinnerte daran, dass die Gewohnheiten der Kunden längst andere seien: Vertragsänderungen per Klick aus dem Zug oder vom Strand müssten selbstverständlich sein. Für Versicherer gehe es darum, technische Innovation zu nutzen, um Berater zu entlasten und Mehrwert zu schaffen.
Kooperation statt Konkurrenzdruck
Mit Blick auf die Konsolidierung im Markt zeigte sich Uhlig offen für Kooperationen: „Natürlich sind Partnerschaften mit anderen Versicherern ein Thema. Mal werden wir angefragt, mal fragen wir selbst an. Aber das geht nicht bis zur Eheschließung.“ Kubat betonte indes, dass Größe zwar helfe, aber nicht allein entscheidend sei. Kleine und mittlere Anbieter könnten durch kluge Zusammenarbeit ebenfalls bestehen. Fazit der DKM-Diskussion: Zukunftssicherung in der Assekuranz bedeutet nicht „Mensch gegen Maschine“, sondern Mensch mit Maschine – Vertrauen bleibt dabei die härteste Währung.
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