Kundenvideos ersetzen zunehmend das klassische Beratungsgespräch – und das nicht nur auf der Website, sondern auch in Newslettern und Social Media. Doch wer hat Zeit, Kamera, Licht und Teleprompter aufzubauen? Hier treten die KI-Tools Synthesia und HeyGen auf den Plan. Beide Plattformen verwandeln einfache Skripte in professionell wirkende Videos mit realistischen Avataren, inklusive Stimme, Gestik und Übersetzung in über 120 Sprachen.
Für Versicherungsmakler eröffnet das neue Möglichkeiten: Eine Produkterklärung zur Berufsunfähigkeitsversicherung, ein kurzer Social-Media-Clip über den Unterschied zwischen GKV und PKV oder eine persönliche Willkommensbotschaft an Neukunden – all das lässt sich in wenigen Minuten umsetzen, ohne selbst vor der Kamera zu stehen. Einmal produziert, können die Videos mehrfach genutzt werden: auf Landingpages zur Vertrauensbildung, in Newsletter-Kampagnen mit regelmäßigen Erklärclips oder in Online-Schulungen, um Standardanfragen zu reduzieren. Selbst Recruiting-Videos und Imagekampagnen lassen sich so automatisiert realisieren. „Richtig konzipiert entsteht eine Video-Bibliothek, die Makler dauerhaft begleitet“, erläutert Branchenexperte Oliver Mest in seinem Fachbeitrag.
Synthesia oder HeyGen? – Zwei Wege zur professionellen Video-Kommunikation
Während HeyGen es ermöglicht, mit der eigenen Stimme und Mimik zu arbeiten – also eine nahezu echte Avatar-Kopie zu erstellen –, punktet Synthesia vor allem bei standardisierten Corporate-Videos, die nach CI-Vorgaben gestaltet werden. Der Unterschied liegt im Detail: HeyGen bringt Authentizität, Synthesia Effizienz. Beide bieten Skalierbarkeit, Reproduzierbarkeit und Zeitersparnis – entscheidende Faktoren in einem Markt, in dem digitale Sichtbarkeit immer mehr über den Erfolg entscheidet.
Die Umsetzung ist dabei denkbar einfach. Zunächst wird ein Skript entwickelt – etwa mithilfe von ChatGPT, das den passenden Ton vorgibt: ruhig, vertrauensvoll, beratend. Dann wählt der Nutzer bei Synthesia ein Template, gestaltet Hintergrund und Avatar, fügt den Text ein und lässt das Video rendern. Der gesamte Prozess dauert oft weniger als eine Stunde – ein klarer Kontrast zu klassischen Videoproduktionen, die Tage oder gar Wochen in Anspruch nehmen.
KI darf unterstützen – aber nicht täuschen
So verführerisch die Technik ist, warnt Mest auch vor Fallstricken: „KI darf unterstützen, aber sie darf nicht täuschen.“ Zuschauer sollten wissen, dass sie einen Avatar sehen. Ein Hinweis wie „Erstellt mit KI-Technologie“ sorgt für Transparenz und Seriosität. Ebenso entscheidend ist die Qualität des Textes – ein hölzernes Skript bleibt hölzern, egal wie realistisch die Stimme klingt. Wer natürlich formuliert und seine Marke konsistent präsentiert, erzielt die größte Wirkung.
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