Der Markt der Maklerpools bleibt in Bewegung: Mit dem Einstieg von HG Capital bei Dr. Maasjost & Collegen und dem damit verbundenen Kauf des Maklerpools [pma:] aus Münster zeigt sich erneut, wie stark Kapitalgeber die Entwicklung der Branche prägen. HG Capital ist kein unbeschriebenes Blatt – das Private-Equity-Haus hat sich bereits bei Fonds Finanz, GGW oder Howden engagiert und setzt nun seine Einkaufstour fort. Der Schritt reiht sich ein in eine größere Welle von Zusammenschlüssen, zu denen auch die Allianz von Blau Direkt und Maxpool zählt. Für die Versicherer wiederum gilt in Zeiten hoher Kostendisziplin: Sie prüfen zunehmend kritisch, welche Vertriebswege tatsächlich Mehrwert bieten – während die Pools ihre Rolle als zentrale Schnittstelle im Vertrieb verteidigen wollen.
Makler setzen auf Vielfalt statt Monopol
Die procontra-Umfrage Maklers Lieblinge liefert dazu ein klares Bild: Nur 4,5 Prozent der befragten Vermittler arbeiten ohne Maklerpool oder Verbund. Im Durchschnitt sind Makler gleich bei zwei Pools aktiv. Der Grund: kein einzelner Anbieter kann alle Erwartungen erfüllen. Stattdessen setzen Makler auf die Kombination von Spezialangeboten verschiedener Häuser (40,2 Prozent), die Nutzung unterschiedlicher Tools und Maklerverwaltungsprogramme (36,4 Prozent) oder Services wie Schulungen und Rechtsberatung (26,7 Prozent). Selbst Bonusprogramme spielen mit 7,8 Prozent noch eine Rolle. Die Botschaft ist eindeutig – Vielfalt schafft Stabilität.
Kontroversen um neue Verträge
Dass der Markt allerdings nicht nur Chancen bietet, zeigt der Streit zwischen der IGVM und Qualitypool: Die Interessenvertretung der Makler kritisiert den neuen Partnervertrag scharf und spricht von erheblichen Nachteilen – insbesondere bei der Courtage. Qualitypool weist die Vorwürfe zurück. Diese Auseinandersetzung macht deutlich, dass Konsolidierung nicht automatisch klare Vorteile für Makler bedeutet. Im Gegenteil: Während die einen den Zugang zu breiteren Produktpaletten und vereinfachter Administration begrüßen, warnen andere vor neuen Abhängigkeiten und verschärften Konditionen. Der Umbruch im Markt der Maklerpools bleibt also ein Spiel der Gegensätze – zwischen Wachstum und Konzentration, zwischen Chance und Risiko.
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