Verkauf der Nürnberger Versicherungsgruppe an die Vienna Insurance Group kurz vor dem Abschluss

Die Vienna Insurance Group (VIG) steht kurz davor, die Nürnberger Versicherungsgruppe zu übernehmen. Der österreichische Versicherer hat nach Abschluss der Buchprüfung ein Angebot von 115 Euro pro Aktie unterbreitet. Dieser Preis stellt einen massiven Aufschlag von 77 Prozent auf den Kurs zu Beginn des Prozesses dar, als die Aktie der Nürnberger bei 65 Euro lag. Der Wert des Unternehmens liegt nun bei 1,32 Milliarden Euro, und die Aktie stieg am Montag um mehr als 40 Prozent auf 107 Euro. Ein überwältigendes Angebot, das der VIG nahezu sicher die Mehrheit sichern dürfte.

Aktionäre und Vorstand: Ein schwieriger Verkaufsprozess

Der Verkaufsprozess war nicht ohne Kontroversen. Einige Aktionäre warfen dem Vorstand der Nürnberger Versicherung vor, nicht ausreichend transparent über die Verhandlungen informiert zu haben. Doch das nun verkündete Angebot dürfte viele der Kritiker beruhigen. Es handelt sich jedoch noch nicht um ein offizielles Übernahmeangebot, sondern um eine Vorab-Mitteilung. Der Vorstand unter Harald Rosenberger betont, dass weiterhin andere Angebote geprüft werden, doch dieser Schritt dürfte mehr eine Formalität als eine ernsthafte Alternative zur VIG sein. Der Vorstand ist mit dem größten Aktionär, Munich Re, einig und scheint entschieden, den österreichischen Versicherer als Käufer zu bevorzugen.

Exklusivität für die VIG: Weitere Interessenten verlieren an Boden

Die VIG genießt durch die von der Nürnberger gewährte Exklusivität einen klaren Vorteil, da andere Interessenten, wie die spanische Mapfre und die Versicherungskammer Bayern, bislang keine tiefgehende Buchprüfung durchführen konnten. Sobald der Vorstand alle Angebote geprüft hat, wird er seinen Aktionären höchstwahrscheinlich empfehlen, das Angebot der VIG anzunehmen. Damit rückt eine der größten Versicherungsübernahmen der letzten Jahre in greifbare Nähe.

Quelle

In Kooperation mit der
INTER Versicherungsgruppe