Am 8. Oktober erreichte der Goldpreis mit über 4.040 US-Dollar pro Feinunze einen nie dagewesenen Höchststand. Seit Jahresbeginn ist der Preis um mehr als 50 % gestiegen, innerhalb von zwei Jahren hat er sich verdoppelt. Hauptgründe für diesen Anstieg sind wirtschaftliche und politische Unsicherheiten, etwa der US-Regierungs-Shutdown, die Aussicht auf sinkende US-Leitzinsen sowie zunehmende geopolitische Spannungen. Auch die wachsende Kritik an der Unabhängigkeit der US-Notenbank Fed trägt zur Nervosität bei – Anleger flüchten vermehrt in Gold als „sicheren Hafen“.
Erinnerungen an die 1970er Jahre
Die aktuelle Goldrally erinnert an Entwicklungen in den 1970er Jahren, als politische Einflussnahme auf die Fed und hohe Inflation den Goldpreis explodieren ließen. Auch heute zeigt sich eine vergleichbare Gemengelage: Präsident Trump übt öffentlich Druck auf die Fed aus, während wirtschaftliche Stabilität bröckelt. Schon frühere Krisen – Finanzkrise 2008, Corona-Pandemie 2020, US-Zollpolitik 2025 – führten zu Preissprüngen bei Gold.
Chancen und Risiken für Anleger
Gold bietet Anlegern Inflationsschutz und Krisensicherheit, doch es bleibt ein spekulatives Investment ohne laufende Erträge. Wer jetzt einsteigt, muss sich der hohen Volatilität bewusst sein. Laut Sarah Schalück, Client Portfolio Managerin der Apobank, sollten Anleger aber derzeit in Gold investiert bleiben und das gelbe Metall als Diversifikation im Portfolio halten. Der Goldpreis werde auch in den kommenden Monaten hoch bleiben.
