Betriebliche Pflegeversicherung: Warum der Markt trotz Potenzial stockt

Die betriebliche Pflegeversicherung (bPV) fristet bislang ein Schattendasein – trotz der demografischen Entwicklung und steigender Pflegekosten. Während die betriebliche Krankenversicherung (bKV) sich in vielen Unternehmen etabliert hat, bleibt die bPV ein Randthema. Dabei liegen Potenzial und Bedarf klar auf der Hand. Warum es trotzdem hakt – und was sich ändern muss.

Geringes Angebot – große Hürden

Obwohl einzelne Produktgeber wie die Hallesche Krankenversicherung und HanseMerkur bereits entsprechende bPV-Tarife im Programm haben, bleibt das Angebot im Markt begrenzt. Ein Hauptgrund: Die meisten aktuellen Tarife folgen dem Sachleistungsprinzip – also Erstattungen an Pflegepersonen –, was nicht dem gewohnten Modell von Pflegetagegeld-Policen entspricht. Dazu kommt ein zentrales steuerliches Hindernis: „Eine große Hürde ist die Sachbezugsfreigrenze. Arbeitgeberzuschüsse sind nur bis zur 50-Euro-Freigrenze steuer- und sozialversicherungsfrei. Diese Grenze ist in Kombination mit der – auf den ersten Blick attraktiveren – betrieblichen Krankenversicherung schnell erreicht“, erklärt Bastian K. Roeder. Die Folge: geringe Nachfrage.

Wachsende Bedeutung – unter der Oberfläche

Gleichwohl ist ein Wandel erkennbar. „Immer mehr unserer Vertriebspartner sind erfolgreich in der betrieblichen Vorsorge tätig und nutzen auch in der bPV das Produktangebot unserer Partner“, so Roeder. Das Interesse ist da – nur noch nicht flächendeckend entfaltet. Eine gezielte staatliche Förderung könnte hier den entscheidenden Impuls liefern.

Denn mit einer Öffnung für die Entgeltumwandlung – wie in der betrieblichen Altersvorsorge etabliert – würde die steuerliche Belastung wegfallen. Das macht die Produkte sowohl für Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer attraktiver. Voraussetzung: Ein ganzheitlicher Beratungsansatz und digitale Tools, die Makler beim Einstieg und Vertrieb unterstützen.

Quelle

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In Kooperation mit der
INTER Versicherungsgruppe