Die Digitale Rentenübersicht (DRÜ) hat sich als wichtiger Bestandteil der Altersvorsorgeberatung etabliert – nicht gesetzlich vorgeschrieben, aber dringend empfohlen. Ein aktuelles Gutachten von Wirth Rechtsanwälte im Auftrag der Aeiforia GmbH zeigt, dass Vermittler, die auf die DRÜ verzichten, ein unnötiges Haftungsrisiko eingehen. Auch wenn keine gesetzliche Pflicht besteht, die DRÜ in die Beratung zu integrieren, so wird ihre Nutzung als der effizienteste Weg zur sicheren Bedarfsermittlung angesehen.
Das Gutachten, das praxisrelevante Fragen zu den Sorgfaltspflichten und Haftungsanforderungen aufwarf, bestätigt: Versicherungsvermittler sollten die DRÜ-Daten systematisch in ihre Beratung einfließen lassen, um Haftungsrisiken zu vermeiden. Denn die DRÜ bietet eine fundierte und objektive Grundlage zur Ermittlung der Vorsorgelücke eines Kunden, die auf validierten Informationen beruht. Eine bloße Verlassung auf unaktualisierte Daten oder mündliche Aussagen kann im Ernstfall als fahrlässig gewertet werden.
Haftungsvermeidung durch präzise Beratung
Ein weiterer Vorteil der DRÜ-Nutzung: Sie erleichtert die Dokumentation der Beratung. Vermittler müssen nicht jedes Detail der DRÜ wiedergeben, aber sie sollten die Relevanz der enthaltenen Informationen klar dokumentieren. Dies trägt nicht nur zur Qualität der Beratung bei, sondern sichert auch die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben. Gerade in einem zunehmend regulierten Marktumfeld sind solche präzisen Nachweise für die Vermittler von unschätzbarem Wert.
Fazit: Mehr Verantwortung, weniger Risiko
Die Empfehlung, die DRÜ zu nutzen, bedeutet für Versicherungsvermittler mehr Verantwortung, birgt aber auch eine Chance, das Beratungsniveau zu steigern und Haftungsrisiken zu minimieren. Durch den Einsatz der DRÜ können Vermittler sicherstellen, dass sie auf verlässliche Daten zugreifen und ihren Kunden fundierte, anlassbezogene Beratung bieten – ein Vorteil, der nicht nur rechtlich, sondern auch wirtschaftlich von Bedeutung ist.
