Die Unzufriedenheit der Kunden mit ihren Versicherern hat im Jahr 2024 in den meisten Sparten zugenommen. Das belegen die Beschwerdestatistiken von Versicherungsombudsmann und BaFin. Davon nicht verschont blieb die Rechtsschutzversicherung. Bei der Ombudsstelle stieg die Anzahl der Eingaben um 299 auf 2.936 (+11,3 Prozent) und bei der Aufsicht um 59 auf 420 (+16,3 Prozent).
In der Sparte Rechtschutz ergab sich eine Beschwerdequote von 1,23 Fällen auf 100.000 versicherte Risiken. Die Gesamtzahl der Fälle erstreckte sich auf 27 Anbieter mit einem Gesamtbestand von rund 34 Millionen versicherten Risiken. Unter den großen Rechtsschutzversicherern mit mehr als einer Million versicherter Risiken fielen die Beschwerdequoten sehr unterschiedlich aus. Beispielsweise landete die Örag mit 26 Eingaben und 2.113.060 Risiken genau auf der marktweiten Durchschnittsquote. Die Huk-Coburg-Rechtsschutzversicherung blieb mit nur 9 Eingaben und 1.924.133 Risiken im Bestand sogar darunter, kam auf 0,47. Advocard (1.402.941 Risiken bei 23 Beschwerden) und DEVK (1.232.155 Risiken bei 22 Beschwerden) landeten mit Quoten von 1,64 respektive 1,79 darüber.
Nur wenige Anbieter mit hohen Beschwerdequoten
Rechtsschutzversicherer mit Beschwerdequoten deutlich über dem marktweiten Durchschnitt gibt es kaum. Zumal gerade bei Unternehmen mit kleinen Beständen schon einzelne Beschwerden die Quote deutlich verändern können. Daher hat procontra nur die Rechtsschutzversicherer selektiert, zu denen mindestens 10 BaFin-Beschwerden vorlagen und deren Beschwerdequote mindestens doppelt so hoch ist wie der Durchschnitt, also 2,46 und höher. Mit diesem Filter blieben letztendlich nur zwei Unternehmen übrig: Die Deurag kam bei 1.112.122 versicherten Risiken und 31 Eingaben auf eine Beschwerdequote von 2,79 und die Arag bei 1.900.156 Risiken und 87 Eingaben (die meisten branchenweit) auf eine Beschwerdequote von 4,58.
Quelle