Im Jahr 2024 erreichte die Unzufriedenheit unter Deutschlands Autofahrern mit ihren Kfz-Versicherern einen neuen Höchststand. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) registrierte 2.434 abschließend bearbeitete Beschwerden über Kfz-Versicherer – ein Plus von 57 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Ursachen? Vielschichtig: gestiegene Beiträge, schleppende Bearbeitungszeiten, schlechte Erreichbarkeit und außergewöhnliche Wetterereignisse wie Hochwasser mit massiven Teilkaskoschäden.
BaFin-Zahlen zeigen: Trendwende oder Ausnahmejahr?
Insgesamt waren 79 Anbieter von Beschwerden betroffen – zwei mehr als im Jahr zuvor. Die BaFin berechnet ihre Quote anhand der Anzahl der Verträge pro Versicherer (eine Police mit Haftpflicht und Teilkasko zählt doppelt). Daraus ergibt sich eine durchschnittliche Beschwerdequote von 2,02 Fällen pro 100.000 Verträge.
Bemerkenswert ist: Die größten Kfz-Versicherer, etwa HUK-Coburg, Allianz oder HUK24, lagen trotz hoher absoluter Beschwerdezahlen größtenteils unter oder nur leicht über diesem Marktdurchschnitt.
Neue Player mit Startschwierigkeiten
Ein Sonderfall ist die Zurich Insurance Europe AG, die 2024 erstmals im deutschen Marktgeschäft auftrat. Sie verzeichnete auf Anhieb 31 Beschwerden. Da die Vertragszahlen aufgrund der Neugründung noch nicht zur Verfügung standen, konnte keine Beschwerdequote berechnet werden. Die Vorgängergesellschaft, Zurich Insurance plc mit Sitz in Irland, ist in der Statistik nicht mehr enthalten.
Wer negativ auffiel
Besonders kritisch: Neun Unternehmen lagen mit ihrer Beschwerdequote mindestens doppelt so hoch wie der Durchschnitt (also über 4,04) – und sammelten mindestens zehn Beschwerden. Diese Anbieter müssen sich unangenehmen Fragen zur Servicequalität stellen. Die BaFin nennt zwar keine Namen, doch diese Liste enthält vor allem kleinere und mittlere Anbieter mit auffälligen Schwächen.
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