Photovoltaik im Umbruch: Warum Standardversicherungen nicht mehr ausreichen

Die Photovoltaik-Technologie steht an einem Wendepunkt. Moderne Solarmodule erreichen heute einen Wirkungsgrad von bis zu 33 Prozent – eine erhebliche Steigerung gegenüber den früher üblichen 15 bis 22 Prozent. Möglich wird dies u. a. durch den Einsatz bifazialer Module, die Licht sowohl von der Vorder- als auch der Rückseite nutzen. Auch bei Speichermedien tut sich viel: Feststoffbatterien lösen zunehmend klassische Lithium-Technologien ab und bieten eine deutlich höhere Speicherkapazität.

Thomas Gebhardt, Versicherungsexperte bei der Waldenburger Versicherung, sieht darin nicht nur eine technologische Revolution, sondern auch neue Ansätze für Absicherung und Vertrieb: „Die Fortschritte machen Photovoltaik attraktiver – auch in Regionen mit weniger direkter Sonneneinstrahlung.“

Neue Einsatzfelder schaffen neue Absicherungsbedarfe

Photovoltaik ist längst nicht mehr auf Hausdächer beschränkt. Moderne Anwendungen wie gebäudeintegrierte Solarlösungen, schwimmende Anlagen oder nachgeführte Systeme wie Solarblumen (SmartFlowers) erweitern das Einsatzspektrum erheblich. Auch mit PV-Folie ausgestattete Elektrofahrzeuge gehören mittlerweile zum realistischen Zukunftsbild.

Diese Vielfalt erfordert neue Versicherungsprodukte: „Eine Solarblume kann inklusive Speicher schnell 50.000 Euro kosten. Wir bieten dafür heute bereits eigene Versicherungslösungen an“, so Gebhardt. Für Makler bedeutet das: Wer die neuen Technologien kennt, kann zielgerichteter beraten und Produktspeziallösungen anbieten – mit echtem Mehrwert für den Kunden.

Cyberrisiken im Zuge der Digitalisierung ernst nehmen

Je smarter die Technik, desto angreifbarer wird sie: Intelligente Steuerungen und KI-Systeme bieten Komfort – bergen aber auch erhebliche Cyberrisiken. Während Privathaushalte aktuell noch relativ sicher sind, stehen große PV-Anlagen in der Industrie oder bei Stadtwerken zunehmend im Fokus potenzieller Angriffe.

„Ein gezielter Angriff auf eine Bodenanlage kann enorme wirtschaftliche Schäden verursachen. Was passiert, wenn Hacker die Energieversorgung ganzer Kommunen stören?“ Diese Frage, so Gebhardt, müsse man sich heute stellen – auch aus Versicherungsperspektive.

Quelle

In Kooperation mit der
INTER Versicherungsgruppe