Die Rechtsschutzversicherung zeigt sich 2024 widerstandsfähig: Tobias von Mäßenhausen, Vorstand eines namhaften Versicherers, nennt ein überdurchschnittliches Neugeschäft als Haupttreiber für das Beitragswachstum – Beitragsanpassungen seien laut ihm lediglich ein Nebenaspekt. Der Jahresüberschuss stieg auf 37,5 Millionen Euro. Getragen wurde das Ergebnis von einem disziplinierten Underwriting, einem kundenorientierten Schadenmanagement sowie stabilen Kapitalanlageerträgen. Trotz gestiegener Verwaltungskosten – unter anderem durch Personalaufbau und höhere Gehälter – bleibt die Kostenquote ein zentrales Steuerungsinstrument. Im Schadenmanagement setzt man weiterhin auf außergerichtliche Konfliktlösungen, die nicht nur Kosten senken, sondern auch eine schnellere Klärung im Sinne der Kunden ermöglichen.
Wachsender Druck durch Digitalisierung, Mietrecht und Datenschutz
Steigende Komplexität im Rechtssystem und neue rechtliche Rahmenbedingungen, etwa im Datenschutz, stellen Rechtsschutzversicherer zunehmend vor Herausforderungen. Claims Fishing, also das gezielte Bewerben von Rechtsstreitigkeiten durch Drittanbieter, sorge laut von Mäßenhausen für unnötige Kosten und realitätsferne Erwartungen. Die Antwort darauf: Serviceorientierte Produkte, die auf Prävention und Konfliktvermeidung setzen. Besonders in Bereichen wie Mietrecht und Digitalisierung will der Versicherer frühzeitig Unterstützung bieten, um potenzielle Eskalationen zu verhindern. Das Ziel: Rechtsstreitigkeiten vermeiden, bevor sie entstehen – und dadurch einen echten volkswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Mehrwert leisten.
Maklervertrieb im Aufwind – BiPRO und persönliche Betreuung im Fokus
Auch im Vertrieb verändert sich die Dynamik: Der Digitalvertrieb und das Maklergeschäft wachsen am stärksten. Um die wachsenden Anforderungen zu bedienen, investiert das Unternehmen in Betreuungskapazitäten, persönliche Präsenz und technische Anbindungen – insbesondere durch BiPRO-Schnittstellen. Damit sollen Makler:innen auf Vergleichsplattformen, in Pools oder Verbünden nahtlos unterstützt werden. Die Botschaft ist klar: Rechtsschutz soll nicht nur ein Produkt sein, sondern ein ganzheitliches Serviceversprechen – von der Beratung bis zur Lösung des Konflikts.