Vema positioniert sich gegen Investoren-Druck – Maklergenossenschaft setzt auf Wachstum aus eigener Kraft

Die Maklergenossenschaft Vema eG wächst – in Zahlen, in Bedeutung und im Selbstverständnis. Weil der bisherige Veranstaltungsort Fulda zu klein geworden ist, werden die beliebten „Vema-Tage“ 2026 erstmals in Erfurt stattfinden. Mit einem Nettozuwachs von 269 Partnerbetrieben, steigenden Mitarbeiterzahlen (aktuell 281) und mehr als 2.200 Genossenschaftsmitgliedern unterstreicht der Verbund seine zentrale Rolle im mittelständischen Versicherungsmaklermarkt. Im Rahmen eines Pressegesprächs wurden aktuelle Branchenthemen diskutiert: Engpässe bei industriellen Deckungskapazitäten sowie die zunehmend als kritisch empfundene Rolle von Private-Equity-Investoren. Johannes Neder, Produkt- und Marketingvorstand, warnte: „Der deutsche Versicherungsmarkt bleibt in Kapazitätsengpässen gefangen.“ Zudem seien viele Industrieversicherer mit digitalen Daten aus dem Vema-Umfeld überfordert.

Kritik an Konsolidierung durch Investoren – Vema setzt auf Eigenlösungen
Deutliche Worte fand auch der stellvertretende Vorstandschef Andreas Brunner: Angelsächsische Investoren würden die Branche mit Renditezielen dominieren – und das schade der Vermittlerkultur. Zwar kooperiere Vema weiterhin mit Pools wie MRH Trowe oder Global, doch wolle man mit einem eigenen Konzept gegensteuern: „Mittelständischer Makler kauft mittelständischen Makler“ – so lautet das Leitmotiv. Hierzu hat Vema eine interne Plattform aufgebaut, über die Kaufinteressenten und Verkäufer aus dem Netzwerk zusammenfinden können – inklusive Finanzierungshilfen und juristischer Unterstützung. Aktuell wollen rund 100 Makler aus dem Netzwerk ihre Bestände oder Betriebe über diese Lösung abgeben – ohne externe Vermittlungsprovisionen, aber mit genossenschaftlichem Rückhalt.

Digitalisierung, Weiterbildung und Eigenprofil statt Tech-Schmiede
Technologie ja, aber nicht als Selbstzweck – so lautet die Marschrichtung des Vorstands. Mit „VEMAProRisk“ will man den Bereich Industrieversicherung digital weiterentwickeln, ohne den Charakter eines reinen IT-Dienstleisters anzunehmen. Vielmehr versteht sich Vema als Lösungsanbieter für Makler – mit Dienstleistungen, Weiterbildungen und wachsendem Know-how in Themen wie Künstlicher Intelligenz. Vorstand Thomas Hirsch betonte, dass der Fokus weiterhin auf dem echten Mehrwert für Mitglieder liege. Und auch berufspolitisch zeigt sich die Genossenschaft klar positioniert: Brunner rief dazu auf, sich mindestens einem Berufsverband anzuschließen – ein Appell, der nicht zufällig zur breiten Präsenz von AfW, BDVM, BVK und IGVM bei den Vema-Tagen passte.

Quelle

In Kooperation mit der
INTER Versicherungsgruppe