Private Haftpflichtversicherung 2025: Warum sie unverzichtbar ist – und worauf Verbraucher jetzt achten müssen

Privathaftpflicht: Klein im Beitrag, groß in der Wirkung
Berlin, 16. April 2025 – Sie gehört nicht zu den Pflichtversicherungen, steht aber ganz oben auf der Liste der Versicherungsprofis: die private Haftpflichtversicherung. Wer sie nicht hat, riskiert im schlimmsten Fall den finanziellen Ruin – und das schon durch einen simplen Rotweinfleck auf dem Sofa eines Freundes. Der Hintergrund: Nach § 823 Abs. 1 BGB haftet jeder unbegrenzt mit seinem Privatvermögen, wenn er jemandem Schaden zufügt – ganz gleich ob versehentlich oder grob fahrlässig. Besonders gravierend wird es bei Personenschäden, etwa wenn jemand durch einen Fahrradunfall invalide wird. „Dann ist die finanzielle Existenz sehr schnell im Eimer“, warnt Versicherungsexperte Bastian Kunkel im ARD-Podcast „Gold & Asche: Projekt Versicherung“. Die Stiftung Warentest bestätigt: Diese Police gehört in jeden Haushalt – und das möglichst frühzeitig.

Was die Haftpflicht wirklich abdeckt – und was nicht
Die Privathaftpflicht deckt Personen-, Sach- und Vermögensschäden ab – auch bei grober Fahrlässigkeit. Wer beim Radfahren eine rote Ampel überfährt oder im Eifer des Gefechts das Handy checkt, bleibt also nicht zwangsläufig auf dem Schaden sitzen. Gleichzeitig agiert sie als passive Rechtsschutzversicherung: Sie prüft nicht nur, ob eine Forderung berechtigt ist, sondern wehrt unbegründete Ansprüche auch juristisch ab – das bestätigt Henriette Neubert vom Geldratgeber Finanztip. Doch es gibt Grenzen: Eigenschäden oder Schäden unter Mitversicherten sind ausgeschlossen. Wer also beim Skifahren seinen Partner verletzt, bleibt unter Umständen auf den Arztkosten sitzen – es sei denn, der Tarif bietet hier Sonderleistungen.

Leistungsstarke Tarife – und warum ein Wechsel lohnen kann
Bereits ab 30 Euro im Jahr sind solide Einzelverträge zu haben, Familienverträge ab 45 Euro. Entscheidend ist die Versicherungssumme – Finanztest empfiehlt mindestens zehn Millionen Euro, Finanztip sogar 50 Millionen. Zusatzbausteine wie Forderungsausfalldeckung, weltweiter Schutz oder Schlüsselverlust sollten ebenfalls enthalten sein. Ein weiteres Plus: die Best-Leistungs-Garantie. Wenn ein anderer Anbieter im selben Schadensfall zahlen würde, muss die eigene Versicherung das auch – ein Wettbewerbseffekt, der den Markt dynamisiert hat. Wechseln lohnt sich: Versicherte sollten ihre Tarife regelmäßig prüfen und bei schlechteren Konditionen aktiv werden – idealerweise alle zwei bis drei Jahre. Wer kleine Schäden regelmäßig meldet, riskiert jedoch eine Kündigung – oder erschwert sich künftige Vertragsabschlüsse. Kunkels Tipp: Eine Selbstbeteiligung von 150 Euro – als psychologische Hemmschwelle.

Quelle

In Kooperation mit der
INTER Versicherungsgruppe