Zunahme von Protesten weltweit – Deutschland verzeichnet deutlichen Anstieg
2024 ist das Jahr der Unruhe: Laut der aktuellen Analyse von Allianz Commercial, dem Unternehmensversicherer der Münchner Allianz-Gruppe, steigen Proteste und politische Demonstrationen global massiv an. Der Bericht verweist auf über 80.000 Ereignisse in den 20 am stärksten betroffenen Ländern – ein dramatischer Wert, angeführt von Indien mit über 18.600 Vorfällen. In Deutschland registrierte der Konzern über 4.000 Protestaktionen – ein Zuwachs von mehr als einem Drittel gegenüber dem Vorjahr. Damit landet die Bundesrepublik auf Rang sechs, hinter den USA, Frankreich, Pakistan und Mexiko. Eingerechnet wurden dabei sämtliche Formen politischer Meinungsäußerung – von stillen Mahnwachen bis zu gewaltsamen Ausschreitungen, von Streiks bis zu Klimablockaden.
Zwischen Unzufriedenheit und Eskalation: Die Realität auf der Straße
„Die zunehmende Unsicherheit und Frustration spiegelt sich im rasanten Zuwachs an Protesten oder Aufständen wider“, kommentiert Srdjan Todorovic, Spezialist für politische Gewalt bei Allianz Commercial. Interessanter Kontrast: Auch wenn regierungskritische Proteste zahlenmäßig nur einen kleinen Teil ausmachen, dominieren sie oft monatelang die öffentliche Wahrnehmung. Ein Blick nach Frankreich zeigt: Linke Gruppen mobilisieren gegen soziale Ungleichheit – ein Spiel mit der Wut auf der Straße. Währenddessen sind die wirtschaftlichen Schäden durch Unruhen und Streiks in manchen Ländern bereits höher als die durch Naturkatastrophen verursachten. Die aktuellen Protestbewegungen in der Türkei und Serbien – zum Teil mit Massenbeteiligung – sind im Bericht noch nicht einmal vollständig abgebildet.
Sabotage, Extremismus und Terror: Bedrohungslage für Unternehmen wächst
In Europa schlägt die Allianz Alarm wegen zunehmender Terrorgefahr. Laut der australischen Forschungsgruppe Vision of Humanity verdoppelten sich 2023 die Anschläge auf 67 – mit islamistischen, aber auch rechts- und linksextremen Hintergründen, etwa in Deutschland. Parallel warnen die Experten vor einem Anstieg staatlich motivierter Sabotageakte gegen kritische Infrastruktur – besonders durch Russland, Nordkorea und den Iran. Diese Entwicklungen bergen erhebliche Risiken für Unternehmen – nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht, sondern auch mit Blick auf ihre Resilienz in einem sich zunehmend destabilisierten politischen Umfeld.