Panik an den Börsen und der Blick auf die gesetzliche Rente

Angesichts massiver Börsenverluste und der damit verbundenen Unsicherheiten auf den Finanzmärkten hat der CDU-Arbeitnehmerchef Dennis Radtke die Notwendigkeit einer stabilen gesetzlichen Rentenversicherung betont. „In Zeiten fallender Aktienkurse wird einmal mehr klar, wie wichtig das Umlagesystem der gesetzlichen Rentenversicherung für die Altersvorsorge ist“, sagte der Vorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) am Montag gegenüber Reuters. Auch wenn Aktienmärkte in den vergangenen Jahren hohe Renditen versprachen, so seien diese für junge Anleger inzwischen wenig verlockend. Das klassische Modell der gesetzlichen Rente hingegen biete ein Maß an Sicherheit, das in turbulenten Zeiten unverzichtbar ist. Radtke zitiert in diesem Zusammenhang den ehemaligen Bundesminister Norbert Blüm: „Die Rente ist sicher.“

Uneinigkeit zwischen Union und SPD über das Rentenniveau

Während CDU und CSU grundsätzlich eine Stärkung der gesetzlichen Rentenversicherung fordern, ist die genaue Ausgestaltung des Rentenniveaus nach wie vor umstritten. Ein zentraler Streitpunkt ist die Frage, ob das Rentenniveau gesetzlich bei 48 Prozent festgeschrieben werden sollte, wie es die SPD fordert, oder ob dieses Niveau eher durch Wirtschaftswachstum abgesichert werden kann, wie es die Union bevorzugt. Zudem schlagen Union und CSU vor, die Berechnungsgrundlage der sogenannten Standardrente zu verändern: Zukünftig sollen Rentenansprüche erst nach 47 statt nach 45 Beitragsjahren erreicht werden. Damit würde das Rentenniveau zwar auf dem Papier stabil bleiben, doch Kritiker wie DGB-Chefin Yasmin Fahimi sprechen von einem „Rechentrick“, der die Rentenperspektiven langfristig schmälern könnte.

Kritik an Rentenreform und Bedenken der Experten

Die Vorschläge zur Rentenreform stießen auch bei Ökonomen auf Widerstand. Martin Werding, ein führender Wirtschaftsweiser, warnte vor den Folgen der SPD-Forderung nach einem fixen Rentenniveau. Laut seinen Berechnungen könnte dies die Rentenbeiträge bis 2035 auf über 21 Prozent ansteigen lassen – eine Belastung, die die Wirtschaft auf lange Sicht nicht tragen könnte. Während die politische Diskussion über die Rentenreform weiterhin hitzig bleibt, zeigt sich in der Debatte ein klares Bild: In der aktuellen Finanzkrise wird die gesetzliche Rentenversicherung als ein stabiler Anker betrachtet, der im Vergleich zu den schwankenden Kapitalmärkten seine Berechtigung hat.

Quelle

In Kooperation mit der
INTER Versicherungsgruppe