Mehr als zwei Drittel der Makler in Deutschland sind 50 Jahre oder älter und arbeiten häufig als Einzelunternehmer. Für sie stellt sich immer drängender die Frage, wie sie ihren Ruhestand finanziell sichern können. Laut dem aktuellen AfW-Vermittlerbarometer plant jeder dritte Vermittler, seine Tätigkeit innerhalb der nächsten 15 Jahre zu beenden. In diesem Zusammenhang gewinnt das Modell der Maklerrente zunehmend an Bedeutung – eine Möglichkeit, sich mit einem Teil der Provisionen ein regelmäßiges Einkommen für den Ruhestand zu sichern.
Das Konzept der Maklerrente: Ein Modell der Übergabe
Die Maklerrente funktioniert grundsätzlich als eine Art Asset Deal: Der Makler überträgt seinen Bestand an einen spezialisierten Anbieter und erhält dafür im Gegenzug eine lebenslange Beteiligung an den Courtage-Einnahmen. Das Modell bietet die Möglichkeit, eine regelmäßige Einkommensquelle auch nach dem Ende der beruflichen Tätigkeit zu genießen. Dabei bleibt die Firma in der Regel im Besitz des Maklers, jedoch wird der Bestandsübergang über eine monatliche oder jährliche Rente abgewickelt. Für Makler, die vorwiegend mit wiederkehrenden Einnahmen aus Bestandsprovisionen arbeiten, ist dieses Modell durchaus attraktiv. „Ein Modell, das vor allem für Sachmakler oder Gewerbemakler im Kleingewerbebereich spannend ist“, so Andreas Grimm, Geschäftsführer des Resultate-Instituts für Unternehmensanalysen.
Der Erfolg der Maklerrente hängt von mehreren Faktoren ab
Doch das Modell ist nicht ohne Herausforderungen. Um langfristig von der Maklerrente zu profitieren, müssen Makler einige Faktoren beachten. Besonders entscheidend ist die Stabilität des zu übertragenden Bestandes. Ein hoher Anteil an Kfz-Verträgen kann aufgrund der hohen Kündigungsraten problematisch sein, während Bestände mit Wohngebäudeversicherungen oder langfristigen Krankenvollversicherungen das Potenzial haben, auch nach der Übergabe weiter zu wachsen. Ebenso wichtig ist die wirtschaftliche Stabilität des Käufers: „Der Käufer muss langfristig erfolgreich bleiben, um die Maklerrente sicherzustellen“, erklärt Grimm. Dazu kommen praktische Überlegungen, wie die Frage der korrekten Abrechnung und der Notwendigkeit eines Umdeckungsschutzes, um potenzielle Verluste durch Umdeckungen zu vermeiden.
Anbieter und Modelle: Was Makler wissen sollten
Mittlerweile bieten zahlreiche Maklerpools Modelle der Maklerrente an, wobei die Bedingungen je nach Anbieter variieren. Ein häufiger Unterschied liegt in der Höhe der Beteiligung und den Konditionen für Hinterbliebenenschutz. So gibt es Modelle, bei denen der Makler zu Beginn 100 Prozent der Courtageeinnahmen erhält, während bei anderen Anbietern der Hinterbliebenenschutz im Fokus steht, wie bei Blau Direkt, das zwei Modelle unterscheidet: das Ruhestands- und das Garantiemodell. Bei letzterem sind die Hinterbliebenen im Falle des Todes des Maklers bis zu 30 Jahre lang bezugsberechtigt. „Die Maklerrente ist allerdings keine klassische Rentenzahlung, sondern ein Versprechen, dass man an den zukünftigen Einnahmen des Käufers beteiligt wird“, so Grimm weiter.
Für viele Makler stellt die Maklerrente eine Lösung dar, um ihre Bestände erfolgreich und sicher in den Ruhestand zu überführen – allerdings nur, wenn die Auswahl des richtigen Modells und Anbieters auf fundierten Überlegungen basiert.
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